Der Besuch der Glashütte Buhlbach geriet für die Altensteiger zu einer Reise in die Vergangenheit. Foto: HGV

Sein Jahresausflug führte den Heimat-und Geschichtsverein Altensteig 250 Jahre zurück in ein abgelegenes Schwarzwaldtal. Ziel war der Kulturpark Glashütte Buhlbach in Baiersbronn.

Dort befand sich im 18. und 19. Jahrhundert die größte und bedeutendste Glashütte des Schwarzwaldes. Bis sich im Jahr 2003 der Förderverein Glashütte Buhlbach gründete und sich um Wiederaufbau und Erhalt der Anlage kümmerte, war sie dem Verfall preisgegeben.

Für die Ausflügler bot sich dort eine Ambiente-Führung mit der Vorsitzenden des Fördervereins Glashütte Buhlbach, Dora-Luise Klumpp, welche in die Rolle der Caroline Wilhelmine Böhringer, Frau des Champagnerflaschen-Herstellers Böhringer, geschlüpft war .

„Caroline Böhringer“ informiert aus erster Hand

In ihrer Rolle als Caroline erzählte sie vom grandiosen Aufstieg der Glashütte Buhlbach , ausgelöst durch die Entwicklung der Champagnerflasche im Hause Böhringer, die damit einhergehenden Verbindungen zu den namhaftesten Häusern jener Zeit, dem Wohlstand und dem Erfindungsreichtum auf der einen Seite und dem entbehrungsreichen , harten Leben der Glasmacher auf der anderen Seite .

Inspiration für das „Kalte Herz“

Wilhelm Hauff hatte wohl einst zu den Gästen gezählt , die im Hause Böhringer häufig anzutreffen waren . Seine berühmte Geschichte vom „Kalten Herz“ , so erfuhren die Zuhörer, war wohl von der harten Arbeit in der Glashütte Buhlbach und den mächtigen reichen Holzhändlern aus Holland inspiriert, welche durch ihren massiven Holzraubbau den Glasbläsern schließlich die Lebensgrundlage – den Wald – entzogen .

Das Märchen sollte nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern war gut verpackte Sozialkritik .

Der Mangel an günstigen Brennstoffen schließlich bewirkte ein Abwandern der Glasverhüttung aus dem Schwarzwald .

Beim Rundgang durch die Gebäude der Werkstätten konnten die Teilnehmer noch ganz hautnah die Enge der Arbeiterwohnungen, die Arbeitsplätze der Glasbläser, der Schleifer und der Steineklopfer und die Funktion der Gesteinsmühlen erleben .

Den Abschluss mit gemütlichem Zusammensitzen und gutem Essen bildete eine Einkehr im Gasthof Blume in Buhlbach, wo man sich über die Eindrücke des Tages austauschen konnte.