Im traditionsreichen Dreisamstadion soll künftig der gesamte weibliche Bereich des SC Freiburg eine sportliche Heimat haben. Foto: Roland Krivec/Defodi Images/dpa

Um dem gesamten Mädchen- und Frauenbereich eine gemeinsame Heimat zu geben, baut der SC Freiburg das Dreisamstadion im Osten der Stadt um. Außerdem will der Verein dort ein „Kompetenzzentrum Kindersport“ aufbauen und das Konzept „Lernort Stadion“ umsetzen.

Während am Montag auf der Nordtribüne des Dreisamstadions noch die letzten Aufräumarbeiten nach dem Frauen-Bundesligaspiel liefen, war auf der anderen Seite bereits ein Baugerüst aufgestellt. Was genau in den kommenden eineinhalb Jahren alles am traditionsreichen Stadion geändert werden soll, darüber informierten die Verantwortlichen in einer Pressekonferenz.

 

„Wir haben einiges mit dem Standort vor“, so Oliver Leki, Vorstand des SC Freiburg. Und das lässt sich der Verein auch einiges kosten. Rund zehn Millionen Euro investiert der Sport-Club in die Arbeiten, die im zweiten Halbjahr 2026 beendet werden sollen.

Denn in der Schwarzwaldstraße neben dem Freiburger Strandbad soll künftig die Heimat der gesamten Frauen- und Mädchenabteilung des Vereins sein. Neben dem Frauen-Bundesliga-Team, das seit dem Umzug der Männer ins Europa-Park-Stadion im Jahr 2021 seine Spiele nahe der Dreisam austrägt, sollen auch die zweite Mannschaft sowie die Jugendteams in das städtische Dreisamstadion umziehen, das der SC Freiburg langfristig gepachtet hat.

Professionalisierung des Frauen-Bereichs im Gange

„Es ist das erste Mal eine Heimat, in der wir dann alle zusammen sind“, freut sich Birgit Bauer-Schick, Bereichsleitung Frauen- und Mädchenfußball, über die Pläne des Vereins, die de Professionalisierung des weiblichen Bereichs weiter vorantreiben sollen.

Neuer Kunstrasenplatz ist Hauptpunkt des Umbaus

Im Zentrum der Umbaumaßnahmen steht dabei der Neubau eines Kunstrasenplatzes mit Rasenheizung und Flutlicht. Weichen muss dafür der heutige Parkplatz P1 vor der Haupttribüne, wie Marcel Boyé, Bereichsleiter für Stadionorganisation und Infrastruktur, erklärte.

Mehr Umkleiden und ein Soccer-Court

Er stellte auch die weiteren Umbaupläne vor: Hinter der Nordtribüne, also auf der Dreisamseite, sollen unter anderem ein Soccer-Court und zusätzliche Fahrradplätze entstehen. Außerdem werden am westlichen Teil der Südtribüne und der Haupttribüne zusätzliche Kabinen und Funktionsräume, etwa für Krafttraining und Physiotherapie errichtet.

Denn das Ziel ist klar: Für alle Mannschaften des weiblichen Bereichs und für die U23 der Männer, die derzeit in der viertklassigen Regionalliga Südwest spielt, soll genug Platz sein, um professionell trainieren und arbeiten zu können.

An der Südtribüne steht schon das Gerüst. Foto: Felix Paschke

Auch der Breitensport soll vom Umbau profitieren

Vor allem für den Frauen- und Mädchenbereich erhofft man sich dadurch eine langfristige Perspektive. Zudem, das wurde am Montag klar, ist das Dreisamstadion für den Verein ein großes Stück Geschichte. „Es ist 70 Jahre lang die Heimat des SC Freiburg“, sagte Finanzvorstand Leki.

Förderung des Kinder- und Breitensports

Neben der Zusammenführung des gesamten weiblichen Bereichs soll im umgebauten Dreisamstadion auch der Kinder- und Breitensport gefördert werden. Dafür soll eine „Kompetenzzentrum Kindersport“, etwa für Netzwerktreffen, Fortbildungen und – bekannte wie neue – Sportprogramme entstehen.

„Lernort Stadion“ soll gesellschaftliche Themen vermitteln

Zudem wird das Konzept „Lernort Stadion“ am Dreisamstadion umgesetzt. Zahlreiche Profivereine setzen dieses bereits um, um Schulklassen unter anderem Themen wie Demokratie, Toleranz und Fair Play näherzubringen. „Im Südwesten gibt es hier einen blinden Fleck“, sagte Hanno Franke, Bereichsleitung Marketing und Nachhaltigkeit, der gemeinsam mit Tobias Rauber (Leiter Nachhaltigkeit) die Pläne abseits des Sportlichen vorstellte.

SC Freiburg finanziert die Umbaumaßnahmen komplett alleine

Die Finanzierung der Umbaumaßnahmen im Dreisamstadion übernimmt der SC Freiburg komplett alleine, man nehme keine städtischen Zuschüsse in Anspruch, so Leki. „Wir können uns das leisten, weil es uns finanziell gut geht.“