Pater Albert Schrenk (Mitte) feierte im großen Kreis 50 Jahre Tätigkeit als Priester. Foto: Fotos: Stehle

Religion: Pater Albert Schrenk hat viel bewirkt in Afrika / Fest in Heiligenzimmnern anlässlich Jubiläum von 50 Jahren als Priester

Das goldene Priesterjubiläum hat Pater Albert Schrenk von der Ordensgemeinschaft der Weißen Väter am Sonntag mit vielen Gästen aus nah und fern in seiner Heimatgemeinde Heiligenzimmern gefeiert.

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Mit einem Open-Air-Gottesdienst und einer Fest-Hockete war dies eine rundum würdige Feier. Begleitet von dem schwungvollen, afrikanischen Lied "Singa Jesu" der Gruppe Voice und unter rhythmischem Klatschen der vielen Gottesdienstbesucher zog der Pater zum Altar. Mehrere Mitbrüder der Weißen Väter und Diakon Franz Haueisen zelebrierten die Messe mit.

Begrüßt wurde der Jubilar, der mehr als 40 Jahre in West-Afrika tätig war, vom Missionskreis. Dessen Mitglieder betonten, dass der Missionar nicht nur Großes für Afrika getan habe, sondern auch in seiner Heimatgemeinde und Umgebung. Dabei sei er immer nah am Menschen gewesen.

Die Predigt erfolgte in Form eines Interviews: Die Frauen und Männer des Missionskreises stellten dem Pater verschiedene Fragen. So sollte Pater Albert darlegen, wie er zum Priesterberuf kam. Seine schlichte Antwort: "Mein christliches Elternhaus und die vielen Gebete meiner Mutter um Priesterberufe haben mich und meine Geschwister geprägt, die ebenfalls in der Mission tätig waren."

Als besonders schöne Erlebnisse in Afrika nannte er die Taufen: "Die glücklichen Gesichter nach der Spende des Sakraments, ihre Freudentänze und die Befreiung, die sie in der Taufe sahen, das hat mich sehr berührt", schilderte er die eindrücklichen Momente. Auch berichtet er davon, wie modern seine Pfarrgemeinde in Burkina Faso war: Diese hatte bereits 1982 eine Frau als Pfarrgemeinderatsvorsitzende.

Ein einschneidendes Erlebnis war für Schrenk, als er von Rebellen bedroht wurde und um sein Leben bangte. Als aber einer der Soldaten ihn erkannte, ließen sie ihm freies Geleit zukommen.

"Was war deine Hauptaufgabe während deiner langen Zeit in Afrika?", stellten die Missionskreisler die nächste Frage. Der 77-Jährige berichtete, dass nicht nur die Verkündigung des Wortes Gottes, sondern das Kümmern um den ganzen Menschen, egal welcher Religion, wichtig gewesen sei. Er habe Projekte wie Brunnenbau, Schulgründungen und den Bau von Krankenstationen geleitet und betreut.

"Aber ich habe mich immer auch unter die Menschen gemischt, war bei Festen dabei und auch beim Zupacken und Arbeiten. Waren die Menschen auf dem Feld, habe ich halt eine Hacke genommen und mitgeholfen". Einmal habe er dabei blutige Schwielen bekommen.

Nach Jahren sei er wieder zu diesen Menschen gekommen. Seinen Namen hätten sie nicht mehr gewusst, aber sie sagten: "Das ist doch der mit den blutigen Händen".

Als er vor fünf Jahren endgültig nach Deutschland zurückkam, sei er geschockt gewesen: Die leeren Kirchen mit überwiegend älteren Gläubigen seien ein krasser Gegensatz zur Kirche in Afrika, die geprägt sei von vielen, begeisterten, jungen Menschen. "Macht weiter, auch wenn die Zeiten in der Kirche schwierig sind," gab er den Anwesenden mit auf den Weg.

Nach der Erneuerung seines Missionseids sprachen Mitglieder der Familie Schrenk die Fürbitten. Am Ende des Gottesdienstes galt der Dank des Jubilars allen, die ihn unterstützt haben, besonders seiner Familie.

Dank gab es auch von Pfarrgemeinderat und Ortsvorsteher Klaus May. Dieser lobte den Heiligenzimmerner Pater für sein Engagement weltweit und zu Hause: "Wenn wir eine Ehrenbürgerschaft hätten, wärest du der erst Aspirant", meinte May.

Nach dem Gottesdienst gab es noch eine Überraschung: Der Musikverein brachte dem Jubilar ein Ständchen, und pater Schrenk durfte den Taktstock schwingen. Bei der Hockete mischte sich der Pater wieder, wie von ihm gewohnt, unter das Volk, sodass viele Erinnerungen ausgetauscht werden konnten.