Gildemeister Manuel Schneider (Zweiter von rechts) ehrt mit seinen Elferratskollegen insgesamt elf Hästräger für eine gewisse Anzahl an Sprüngen. Spitzenreiterin ist Anja Färber (Vierte von rechts), die es bisher auf 166 Sprünge brachte. Foto: Herzog

Die Narrenzunft Waldmössingen hat an der Fasnet 2025 etwas zu feiern, das 90-jährige Bestehen. Es wird aber nur ein „Festäktle“ geben, wie an der Gildeversammlung bekannt wurde.

Im „Jahr eins“ nach der 26-jährigen Ära von Gildemeister Michael Roth kamen die Mitglieder erneut in Scharen zur Gildeversammlung am Dreikönigstag in die Kastellhalle, um mit dem Abstauben des Hansels und der Aufnahme von neuen Hästrägern in die Fasnet 2025 zu starten.

 

Während Elferrat Jürgen Moosmann den in der Kiste schlafenden Hansel kräftig vom Staub befreite und aufweckte, blickte Amtskollege Stefan Wolber auf eine bevorstehende lange Fasnet.

Elferrat Jürgen Moosmann (links) staubt den Hansel ab, Amtskollege Stefan Wolber zeigt sich beim Reimen in Höchstform. Foto: Herzog

„Dazu noch nen runden Geburtstag. 90 Jahre NZW (Narrenzunft Waldmössingen), falls dich jemand fragt. Und damit du bekommst mal Unterstützung, gibt es sogar an Hansel an der diesjährigen Verlosung“, reimte Wolber in Anspielung auf seine letztjährige Warnung, dass die Jockele in der Anzahl überhandnehmen und die Hansel zu überrollen drohen.

Trotz der Aufnahme von sechs Schantle und neun Jockele und erneut kein Hansel hielt Wolber so viel Zuwachs dennoch für ein gutes Omen.

„Egal ob in Elfer, Gilde, Garde oder Jockelekapell, Musik oder im Kleidle, Spaß hen wir uff alle Fell“. Die Zahl der Kleidle erhöhte sich auf 452.

Auch Auswärtige schließen sich der Fasnetszunft an

Bei der Vorstellung der „Neuen“ durch Gildemeister Manuel Schneider stellte sich heraus, dass darunter auch Auswärtige sind, die gerne die Fasnet in „Sauwadelhausen“ mit einem Kleide feiern wollen.

Für die Fasnet 2025 hat die Narrenzunft erneut kräftigen Zuwachs an Hästrägern bekommen.

Dies sah er als Beweis für die gute Kameradschaft innerhalb der Zunft. Bei seinem Rückblick auf die Fasnet 2024 erinnerte er an 254 teilnehmende Waldmössinger Narren beim Narrentreffen in Winzeln, das einen Rekord in der Vereinsgeschichte markierte.

In guter Erinnerung blieb den „Goarnete“ der Besuch beim Rucksackball der Burgberger Bettelwieber, bei dem das Vesper von zu Hause mitgebracht werden musste. „So etwas haben wir noch nie erlebt. Aber wir hatten viel Spaß“, schwärmte der Gildemeister.

Bei 20 besuchten Terminen war die NZW mit 910 Narren vertreten. Durch Auswurfmaterial und Buskosten entstanden der Zunft im vergangenen Jahr abzüglich des Eigenanteils der Narren Mehrausgaben von 7400 Euro.

Dieses Minus könne nur ausgeglichen werden, wenn eigene Veranstaltungen gut besucht seien und genügend Helfer zur Verfügung stünden.

Laut Rainer Fus vom Wirtschaftsausschuss ist man mit 165 geleisteten Arbeitsdiensten an die Leistungsgrenze gekommen. Die Bereitschaft habe leider etwas nachgelassen.

„Wir bräuchten wieder mehr Unterstützung von den Mitgliedern. Es wäre schade, wenn deshalb Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Bitte tragt dies weiter“, forderte Fus und verwies auf die ausliegende Liste der Arbeitseinsätze.

Ehrung mit Bronze, Silber und Gold

Für 44 und mehr Sprünge wurden Heike Kögl, Christoph Moser, Ursula Hess und Karin Bantle mit dem bronzenen Abzeichen geehrt. Silber gab es für Jürgen Hock für bislang 66 Sprünge.

Mit Gold dekoriert wurden Manuel Schneider, Daniel Scholz, Gisela Sartor, Volker Wichert und Klaus Glatthaar, die zwischen 99 und 103 Sprünge auf ihrem Konto haben.

Eine große Ehrung in Form eines Miniatur-Hansel gab es für Anja Färber, die es bisher auf 166 Sprünge brachte. Der 90. Geburtstag soll nach Auskunft von Obernarr Uli Jaud angemessen in kleinem Rahmen gefeiert werden.

Vorgesehen sei eine Ausstellung im Zigeunerhäusle, die am 14. Februar eröffnet werde. Durch den hierfür gestarteten Aufruf im Gemeindeblatt seien circa 10 000 Bilddateien und weiteres Material eingegangen.

Kleiner Festakt zum 90-jährigen Bestehen geplant

Was jetzt noch fehle seien für die mitgestaltete Fasnet gewürdigte Personen und alte Bilderrahmen in allen Formen und Farben.

Das Material könne bei den Obernarren und Zunftpräsident Manuel Häring abgegeben werden.

Ein kleiner Festakt sei für den 16. Februar geplant, die Örtlichkeit stehe aber noch nicht fest, berichtete Jaud.