Connny Eberwein und ihre Mandarinkürbisse, die sie extra aus der Heimat mitgebracht hatte. Foto: ZDF/Gunnar Nicolaus

Was ist nur mit den Röstzwiebeln los? Bei Conny Eberwein geht schief, was ihr sonst immer gelingt.

Hechingen-Weilheim/Hamburg - Was für ein ärgerliche Panne: In dem ZDF-Kochwettbewerb "Die Küchenschlacht" hat Cornelia Eberwein ihre Röstzwiebeln verkohlen lassen – und damit ihr Ausscheiden besiegelt. Im Interview erzählt die 50-jährige Hobbyköchin aus Weilheim, wie ihr das passieren konnte. Und sie erklärt, warum es sich immer lohnt, mutig zu sein, und weshalb sie ihren eigenen Kürbis zu den Dreharbeiten mitgenommen hat.

Frau Eberwein, was war los, als Sie Ihre Röstzwiebeln zubereitet haben? Die waren leider schwarz.

Die Röstzwiebeln hab ich einfach im Topf vergessen. Dann habe ich sie noch ein zweites Mal zubereitet in diesen 35 Minuten – und dann hab ich sie wieder vergessen. Dann war die Zeit rum. Das vermeintlich Einfachste ist mir schiefgegangen. Das Thema war "Geschnetzeltes".

Sind Sie enttäuscht über Ihr frühes Ausscheiden?

Ja! Weil ich der Meinung war, dass alles andere auf dem Teller – die Boullion-Kartoffeln und das Geschnetzelte – gut geschmeckt hat, und mein Gericht war kreativ. Ich hätte mir einen positivere Bewertung gewünscht.

Haben Sie zuvor geübt, Gerichte auf Tempo zu kochen? Mit der Uhr?

Ja, das muss man auch. Wenn man daheim für sich kocht, hat man ja den Zeitdruck nicht so. Man muss ausprobieren, ob ein Gericht in der kurzen Zeit überhaupt machbar ist.

Hätte man den Mandarinkürbis ihn Ihrem Geschnetzelten auch essen können? Maurizio Oster, der Juror, hat den gar nicht probiert.

Klar, den kann man essen. Den hatte ich extra von der Gärtnerei Brobeil in Geislingen mitgebracht, weil man nicht wusste, ob man so einen Kürbis in Hamburg bekommt. Ein Mandarinkürbis schmeckt nussig und ist nach 20 Minuten im Backofen gar.

Wie war das Echo auf Ihre TV-Auftritte in Weilheim?

Durchweg positiv. Schon bei der ersten Show, die wurde Ende September im ZDF gezeigt. Von allen Seiten gab es Gratulationen. Auch meine Arbeitskollegen am Flughafen Stuttgart haben mitgefiebert und sich für mich gefreut.

Die Show vor ein paar Tagen war ja die »Champions-Week«, für die Sie sich im September qualifiziert hatten. Damals mit Moderator Alfons Schuhbeck, der jetzt wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis muss. Haben Sie damals etwas von seinen Problemen mitbekommen?

Die waren ja damals schon bekannt. Aber das geht uns nichts an, meine ich. Außerdem hatte das ja nichts mit dem Kochwettbewerb zu tun.

Haben Sie wieder neue Pläne, die mit Ihren Kochkünsten zu tun haben?

Nö. Jetzt steht erstmal die Weihnachtsbäckerei daheim an. Und was die Zukunft bringt? Ich bin offen für alles.

Werden Sie daheim auch mal richtig schön bekocht?

Ich? Bekocht werden? (lacht) Doch doch, wenn ich arbeite, kocht mein Mann.

Was haben Sie durch Ihre Auftritte bei der Küchenschlacht gelernt?

Dass man auch mal den Mut haben muss, etwas Ungewöhnliches zu machen. Auch wenn es am Ende nicht glatt läuft – sich etwas trauen, ist immer ein Gewinn!

INFO: Wie die Küchenschlacht abläuft

Hobbyköche aus ganz Deutschland kochen in 35 Minuten (vorgegebene) Gerichte. Stets werden sie dabei von bekanntesten Fernsehköchen seelisch und moralisch begleitet, kochen müssen die Kandidaten aber ganz allein. Jede Woche beginnt mit sechs Hobbyköchen, die gegeneinander antreten. Am Schluss einer jeden Sendung probiert ein Juror alle Gerichte, und ein Kandidat fliegt dabei raus. Ein solche Kochwoche hatte Conny Eberwein gewonnen, damit hatte sie sich für eine Champions-Week (Gewinner-Woche) qualifiziert. In der Champions-Week ab 7. November verlor Eberwein gleich am ersten Tag – wegen der Röstzwiebeln. So konnte sie nicht zum Jahresfinale antreten, bei dem ein Preisgeld von 25 000 Euro auf den Gewinner wartet.

Die Fragen stellte Maja Dick