Die Hechinger Hauptstelle der Jugendmusikschule, die einen Bereich von Burladingen bis Haigerloch abdeckt. Foto: Klaus Stopper

Um zehn Prozent hebt die Musikschule Hechingen und Umgebung ihre Gebühren an. Weshalb sie ihr Geld wert ist, wurde in der jüngsten Verbandsversammlung deutlich.

Im Verbandsgebiet, das aus Hechingen, Bisingen, Grosselfingen, Haigerloch, Jungingen und Rangendingen besteht, unterrichten aktuell 28 Lehrkräfte 1502 Schüler und Schülerinnen.

 

Wie entwickelt sich der Unterrichtsumfang?

Mit 500 Jahreswochenstunden dürfte sie damit im Landkreis die größte Musikschule sein, vermutete Stefan Riethmüller, der hier Leiter ist, in seinem Bericht. Nicht ohne Stolz vermerkte er, dass vor fünf Jahren nur 385 Jahreswochenstunden gezählt wurden. Eine weitere Steigerung wird es aber so schnell nicht geben, kündigte er an. „Wir sind fast vollständig ausgebucht“, sagte er. Es seien aktuell einfach alle Lehr-Kapazitäten ausgeschöpft. Wenige Plätze gebe es noch bei den Streichern, Schlagzeugern und in Eltern-Kind-Kursen.

Gibt es besondere Erfolge zu vermelden?

Neben dem reinen Spaß an der Musik, der hier vermittelt wird, sind auch Spitzenerfolge zu verzeichnen, betonte er. Zehn Teilnehmende bei Jugend musiziert, vier auf Landesebene, einer beim Bundeswettbewerb. Dazu kommen zwei Jungmusikanten, die beim Jugendkritikspiel des Blasmusikverbands Zollernalb mit „hervorragendem Erfolg“ abgeschnitten haben. Und bei zahlreichen Veranstaltungen waren im laufenden Jahr Ensembles der Musikschule öffentlich zu hören.

Welches Jahresbudget hat die Jugendmusikschule?

Das alles hat seinen Preis. Im kommenden Jahr wird die Einrichtung ein Budget von 1,16 Millionen Euro aufweisen. Im Jahr 2023 lag das Budget noch bei 988 000 Euro. Aber die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst schlagen auch hier durch. Die Gehaltszahlungen machen mehr als zehn Prozent der Gesamtausgaben aus. Dies trifft zum einen die Verbandsgemeinden, die etwas mehr als die Hälfte dieser Kosten aus ihrem Haushalt tragen. Den Rest allerdings tragen die Nutzer über Gebühren. „Eine gute Bezahlung der Lehrkräfte ist natürlich auch Voraussetzung für eine gute Qualität des Unterrichts“, betonte Stefan Riethmüller in diesem Zusammenhang.

Wie stark wird der Beitrag angehoben?

Damit die Musikschule trotz gestiegener Kosten nicht in die roten Zahlen rutscht, wurde der Verbandsversammlung am Dienstag ein unangenehmer Tagesordnungspunkt vorgelegt: Die Gebühren steigen vom nächsten Jahr an um zehn Prozent. Das wurde einstimmig genehmigt. Zuletzt waren die Gebühren im April 2023 angehoben worden. „Wir liegen damit immer noch im Mittelfeld der Musikschulen, in Tübingen ist Musikunterricht beispielsweise wesentlich teurer“, merkte Stefan Riethmüller an. 63,90 Euro pro Unterrichtsstunde ist damit der künftige Satz.

Was gibt es für technische Neuerungen?

Die Digitalisierung der Verwaltung ist auch Thema der Jugendmusikschule. Im Januar startet eine App, über die alle Nutzer miteinander in Kontakt treten können, über die aktuelle Informationen verbreitet werden und die auch einen aktuellen Stundenplan enthält.

Wer leitet den Zweckverband Jugendmusikschule?

In der Versammlung am Dienstag standen auch Wahlen an. Einstimmig wurden dort Hechingens Bürgermeister Philipp Hahn als Verbandsvorsitzender und Oliver Simmendinger, sein Junginger Kollege, als Stellvertreter in ihren Ämtern bestätigt.