Der Hechinger Hilfsverein „Kinder brauchen Frieden “ unterstützt die Ernährung von Neugeborenen in Afghanistan. Weil die Mütter wegen Mangelernährung ihre Kinder nicht mit Muttermilch versorgen können, wurde nun ein Milchpulverprojekt gestartet.
Über die engen Verbindungen von „Kinder brauchen Frieden“ nach Afghanistan, insbesondere durch Waheed Massoud, den ehemaligen Dolmetscher des Journalisten Wolfgang Bauer, kommen fast wöchentlich erschütternde Nachrichten in Hechingen aus einem Land an, das von der Welt scheinbar vergessen wurde. Dürrekatastrophen, Überflutungen, die Rückkehr von Geflüchteten aus Pakistan und eine Hungersnot, die mit der Situation im Jemen oder im Sudan vergleichbar seien, prägen das tägliche Leben der Menschen, informiert der Hilfsverein „Kinder brauchen Frieden“ in einer Mitteilung. Besonders tragisch treffe es dabei die Kinder.
Viele Mütter in Afghanistan können nach Angaben des Hechinger Hilfsvereins aufgrund der Mangelernährung nach der Geburt ihrer Kinder nicht genug Muttermilch produzieren, um ihre Neugeborenen zu ernähren. Die Folge: Viele Kinder sterben innerhalb der ersten Lebenswochen. Auch diesmal versucht der Hechinger Verein zu helfen.
Projekt soll sechs Monate lang laufen
Um weiteres Kindersterben wenigstens ein wenig abzumildern, hat „Kinder brauchen Frieden“ gemeinsam mit dem Bruder von Waheed Massoud ein Milchpulverprojekt ins Leben gerufen, das sechs Monate lang laufen soll. 150 Familien in den Provinzen Ghazni, Logar, Nangarhar und Laghman werden mit Milchpulver versorgt. Damit soll sichergestellt werden, dass die Säuglinge die kritischen ersten sechs Monate überleben und danach auf andere Nahrungsmittel umsteigen können.
Die Freude bei den Familien und Kindern sei groß gewesen, als das Projekt nach kurzer Vorbereitungszeit dann Ende Juli gestartet wurde und die Verteilung beginnen konnte. Der besondere Dank des Vereins gelte Hamayoun, dem Bruder von Massoud, der mit seinem Team vor Ort eine hervorragende Arbeit leistet und dafür sorgt, dass Kinderleben gerettet werden.
„Kinder brauchen Frieden“ ist weltweit im Einsatz
Zum Hintergrund: „Kinder brauchen Frieden “ hilft Kindern in vielen Ländern der Welt wie beispielsweise in Ruanda, Bulgarien, Kroatien, Sri Lanka, der Demokratischen Republik Kongo, in der Ukraine und Afghanistan. Wer den Verein unterstützen möchte, findet unter www.kinder-brauchen-frieden.de weitere Informationen.
Jüngst war der Verein auch bei den „25. boso Ladies Open“ vertreten und hat dabei mit afghanischer Glasbläserkunst auf sich aufmerksam gemacht. Der Erlös der Aktion kommt Kindern in Not in Afghanistan zugute. Auch im Russland-Ukraine-Krieg ist der Verein aktiv. Der Hilfsverein unterstützt nämlich auch ein Projekt, in dessen Rahmen Hilfsgüter und medizinische Geräte direkt in das Kinderkrankenhaus in Cherson geliefert werden.
Dort werden Kinder nach Minenunfälle medizinisch versorgt. Wie gefährlich die Einsätze des Hechinger Vereins sind, zeigt die Tatsache, dass ein Rettungswagen durch einen russischen Raketenangriff vollends zerstört wurde.