Eine Gruppe Aktiver des Hechinger Hilfsvereins Kinder brauchen Frieden ist zurück von einer Projektreise nach Sri Lanka. Es gab viele Erfolge festzustellen, aber es gibt genügend Projekte, wo Unterstützung noch gefragt ist.
Der Verein engagiert sich seit dem Tsunami 2004 in Sri Lanka. Nun konnten im August mit Diana Rau und Maximilian Dietel wieder einmal Aktive aus Hechingen vor Ort sein, um die Projektfortschritte zu begutachten.
Seit dem Jahr 2017 konzentriert sich die Hilfe auf Bildungsprojekte in ländlichen Schulen. Die Schulen in diesen Regionen werden durch den Staat vollkommen unzureichend ausgestattet, deshalb unterstützt Kinder brauchen Frieden Projekte für Grund- und weiterführende Schulen rund um die Kleinstadt Tangalle. Das sind die wichtigsten Meilensteine der Bildungsprojekte in der sri-lankischen Region:
Keine weitere finanzielle Unterstützung der Schulen
Auf der Reise wurden die Besucher aus Hechingen sehr herzlich empfangen, unter anderem mit Dankesreden, traditionellen Tänzen, der obligatorischen Begrüßungskokosnuss. Teilweise wurde sogar die Nationalhymne abgespielt.
Die Hechinger Gäste ließen Schüler und Schülerinnen an deutscher Kultur teilhaben, indem sie in der Schulküche gemeinsam Schupfnudeln mit Kartoffelsalat zubereiteten. Dies stieß auf große Begeisterung.
Am wichtigsten an den Schulbesuchen war jedoch die Frage, wie gut die Lernmittel genutzt werden. Und in Gesprächen mit den Schulleitungen wurde die weitere Entwicklung der Schulen gesprochen. Insgesamt konnte ein sehr positives Fazit zu den Bildungsprojekten der vergangenen Jahre gezogen werden, die abgeschlossenen Projektschulen müssen vorerst nicht weiter finanziell durch Kinder brauchen Frieden unterstützt werden.
Lernmaterial, Klassenzimmer und eine Schulküche
Es werden Lernmaterialien und Bücher gekauft, Klassenzimmer gebaut und Spielplätze für die Kinder errichtet. Bestehende Klassenzimmer wurden teilweise mit Ventilatoren ausgerüstet, um bei Durchschnittstemperaturen von 28 Grad Celsius ein erträgliches Lernklima zu ermöglichen. Der eingesetzte Betrag liegt dabei je Schule zwischen 10000 und 17000 Euro.
Dina Rau, die die Projektleitung vergangenes Jahr von María Dolores Fernández übernommen hat, hebt auch die Einrichtung einer Schulküche in der Projektschule Thenegama Primary School hervor. „Der Wasserfilter sorgt für sicheres Trinkwasser und in der Küche wechseln sich die Eltern mit dem Kochen ab“, schildert sie die Lage.
Lebensmittelpakete für Schüler und deren Familien
Seit 2019 erleidet der kleine Staat in Asien eine schwere Wirtschaftskrise. So wurden auch Lebensmittelpakete für die Schüler und deren Familien zur Verfügung gestellt. Bei der Umsetzung seiner Projekte kann sich der Verein auf die Mithilfe der Eltern sowie von Projektbetreuerin Geetha da Silva vor Ort verlassen.
Lehrkraft an Schule für Kinder mit Behinderung
Es wurden weitere Bildungseinrichtungen besucht, um mehr über die Notwendigkeit möglicher zukünftiger Hilfeleistungen vor Ort zu erfahren. Besonders eindrücklich war dabei der Besuch der Aranella Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderungen.
Hier werden dringend mehr Lehrkräfte benötigt, für die das Amt aktuell aber kein Geld zur Verfügung stellt. Kinder brauchen Frieden finanziert nun eine weitere Lehrkraft, die es nun fünf weiteren Kindern ermöglicht, die Schule zu besuchen. Nun wird überlegt, ob KbF vorübergehend das Gehalt einer Lehrerin übernimmt, die an der Schule tätig war, aber kein Gehalt mehr erhielt.
„Eine zusätzliche Lehrkraft kostet nur 30 Euro im Monat, aber es bringt so viel Veränderung“, erläuterte die Projektverantwortliche Geetha da Silva vor Ort. Außerdem soll die Schule mir Lernmaterialien sowie der Errichtung eines Spielplatzes unterstützt werden.