Die Freude über den Besuch des Hechinger Hilfsvereins Kinder brauchen Frieden war bei den Kindern in Ruanda groß. Foto: Verein/BWENGE CORPORATION

Zwei Aktive des Hechinger Hilfsvereins Kinder brauchen Frieden sind zurück von einer Projektreise nach Ruanda. Die Zustände in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo erschütterte die Besucher.

Matthias Holzmann, Vorstandsmitglied und Projektleiter für die Ruanda-Projekte, unterrichtet derzeit an der „Deutschen Internationale Schule Sharjah“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er hat mit der Partner-Organisation von Kinder brauchen Frieden, der ruandischen NGO „Sinapisi“, einen Besuch von Oberstufen-Schülern aus Sharjah in Kigali organisiert. Sie halfen bei Projekten mit. So wurde eine Stützmauer auf dem Schulgelände errichtet, Bäume gepflanzt und die Schüler unterrichtet.

 

Anschließend besuchten Matthias Holzmann und Heinz Wolfram weitere Projekte im Land und trafen sich unter anderem mit Aktiven der lokalen Organisation „Sinapisi NGO“, um die Jahresplanung zu erstellen. Unter anderem ging es um das „Solar Energy Projekt“, das Kinder brauchen Frieden unterstützt, um in ländlichen Gebieten die Installation kleiner Solaranlagen zu ermöglichen. Mit elektrischem Licht können Kinder auch nach Einbruch der Dunkelheit lernen.

Hilfstransport begleitet

Die Hechinger haben auch wieder einen durch Spenden finanzierten und durch Partner vor Ort organisierten Hilfstransport begleitet. Über zehn Tonnen an Lebensmitteln wurden im Flüchtlingslager Kiziba am Kivusee für besonders Bedürftige übergeben.

Seit Jahren unterstützt der Verein auch Projekte in der Großstadt Goma im Nachbarland Demokratische Republik Kongo. Weil Rebellen dort eine tödliche Gefahr darstellen, wurde mit Projektvertretern in der Nachbarstadt Gisenyi in Ruanda ein Treffen organisiert.

Ferienspiele für kriegsmüde Kinder

Gesprochen wurde über die Alternativen für das bislang unterstützte Ernährungszentrum im Stadtteil Birere, das einer Shopping-Mall weichen musste. Ein Ersatzgrundstück wurde erworben. Dort werden Unterkünfte gebaut. Statt Lebensmittel zu kaufen, unterstützt Kinder brauchen Frieden Pacht und Saatgut für den eigenen Anbau dieser Lebensmittel. Mittlerweile werden 68 Familien in dem neuen Zentrum unterstützt. Des Weiteren werden für die unter dem Krieg leidenden Kinder Ferienspiele organisiert.

Zwei Aktive der Hechinger Hilfsorganisation Kinder brauchen Frieden haben Ruanda besucht Foto: Verein/Verein

Mit Misereror wird für das Ziel zusammengearbeitet, die Lebensbedingungen von Familien so zu verbessern, dass Kinder dort wieder leben können, die wegen der Not zu Straßenkindern geworden sind. Die Familien erhalten Kredite und Beratung und können auf dem von „Kinder brauchen Frieden e.V.“ gepachteten Land Lebensmittel anbauen. Mit den Überschüssen werden die Kredite zurückbezahlt. Berichtet wurde, dass nach zwei Jahren Arbeit bereits zwölf Kinder wieder in ihren Familien leben. Fortgeführt wird die Unterstützung von 50 Sekundarschülern mit dem nötigen Schulgeld.

Unermessliches Leid

Belastend für die Hechinger Aktive waren Berichte über das unermessliche Leid, das in diesem Land herrscht. Sie erfuhren von einem Familienvater, der in seinem Geschäft von Rebellen bei einer Plünderung getötet wurde, während seine Familie – darunter seine schwangere Frau – knapp entkamen. An anderer Stelle ging das Haus einer Familie durch Brandstiftung in Flammen auf, wobei die Eltern und fünf Kinder starben. Zwei fast erwachsene Kinder überlebten, weil sie nicht zu Hause waren. Menschen wie sie flüchten in die Lager bei Goma. Auch dort unterstützt Kinder brauchen Frieden Projekte, um den Menschen vor Ort zu helfen.

Am Ende zog Heinz Wolfram ein positives Fazit zu der Reise. Mit Matthias Holzmann habe er direkt erlebt, wie die Unterstützung aus Hechingen in konkrete Hilfe umgewandelt wird und wie engagiert die Aktiven vor Ort die Ziele der Hilfsorganisation vorantreiben.

Spenden sind möglich

Neben Projekten in Afrika leistet der Verein Kinder brauchen Frieden seit Jahren in Sri Lanka, Bulgarien, Kroatien und seit dem Jahr 2022 auch in der Ukraine und in Afghanistan Nothilfe für Kinder. Spenden sind per Überweisung an das Konto IBAN DE69 6535 1260 0079 2340 34 möglich.