Als neuer Caritas-Geschäftsführer stellte sich Michael Widmann vor. Foto: Stopper

Feierlicher Stabwechsel. Elmar Schubert ist am Mittwochabend im Bildungshaus als Caritas-Geschäftsführer verabschiedet worden. Und an dem Abend stellte sich gleichzeit Michael Widmann vor, der sein Amt übernimmt.

Hechingen - Elmar Schubert ist aufgefallen in seinem Amt, das er im Juli 2015 antrat. Er hat Leute mit seiner Persönlichkeit beeindruckt, hat ungewöhnliche Wege beschritten, war mit seinen Ideen und Ansprüchen aber sicher oft auch unbequem, am Ende dann aber doch immer lieber Teil der Lösung als Teil des Problems. Dass seine Arbeit insgesamt geschätzt wurde, das schon die beachtlichen Gästezahl, die zu seiner Verabschiedung kamen, das zeigten aber auch die Redebeiträge.

Hans-Joachim Häring hatte als Vorsitzender des Caritas-Verbands für das Dekanat Zollern die Gäste begrüßt, und gab zugleich einen Überblick über die Aufgabenfelder, die die Caritas abdeckt. Ob Betreuung des Seniorenheims Graf Eitel-Friedrich, Flüchtlingsbetreuung in Meßstetten, Sozialberatung, Tafelläden, viele andere Beratungsdienste – Schubert sah hier seine Aufgabe auch immer darin, extern Geld von Firmen, Bund, Land und EU-Töpfen zu akquirieren, meist in Form von Projekten.

Gäste reisen bis aus Königgrätz an

Und dass Schubert ein Mensch ist, der Kontakte knüpfen und pflegen kann, zeigte sich auch daran, dass zwei Kollegen aus dem tschechischen Königgrätz zu dieser Feier angereist waren, denn zur dortigen Caritas besteht ein enger Kontakt, den Schubert offensichtlich auch sehr freundschaftlich gestaltet hat. Auch Dekan Michael Knaus hob in seiner Ansprache die "Vertrautheit" hervor, die sich schnell mit Schubert eingestellt habe, aber auch seine Art, anstehende Probleme etwa in der Kirchenentwicklung frühzeitig angehen zu wollen.

Vorliebe für bunte Hemden und spitze Schuhe

In den weiteren Grußworten wurde der hohe Respekt für die Leistung des ausscheidenden Geschäftsführers deutlich, aber auch einige Anekdoten erzählt, die für Heiterkeit sorgten. Schubert modische Vorliebe für spitze Schuhe und bunte Hemden etwa wurde mehrfach aus verschiedenen Blickwinkeln erwähnt.

Michael Widmann lernte zunächst technischen Beruf

Große Fußstapfen also für Michael Widmann, der nun die Nachfolge als Caritas-Geschäftsführer antritt. Geboren in Neustadt an der Weinstraße lernte er zunächst Maschinenbau-Techniker, war in einer Kunststofffirma für Qualitätssicherung zuständig, bevor ihn ein Zivildienst zur Caritas führte, wo er offenbar seine Berufung für diesen Bereich entdeckte. Ein Studium der Sozialpädagogik in Aachen und ein berufsbegleitendes Master-Studium in Weingarten schlossen sich an. Beruflich sammelte er Erfahrung in den Bereichen Jugendamt, als Landesbildungsbeauftragter für Haftanstalten, Fachberater für katholische Kindergärten und in der Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten.

Schuberts Appell: „Man muss es machen“

Fast als Letzter trat dann noch Elmar Schubert ans Pult und überraschte mit einer sehr kurzen und sehr persönlichen Rede. Kein tiefgreifendes Fazit, kaum Kritik an den herrschenden sozialen Umständen, obwohl im das immer unter den Nägeln brannte, dafür eine Ermunterung für alle. Er habe zu Beginn seiner Arbeit in Hechingen Illusionen gehabt, räumte er ein, diese habe er dann versucht in Visionen umzusetzen. Ideen haben reiche nicht, hielt er fest: "Man muss es machen, die Zukunft muss man gestalten". Anschließend war bei einem Stehempfang noch viel Gelegenheit, manche Themen zu vertiefen.