Linde Brunmayr-Tutz und Carsten Lorenz waren zu Gast in der Villa Eugenia. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Konzert in Rotunde der Villa Eugenia mit Barockmusik

Hechingen. Dem Klang vergangener Zeiten nachspüren, darin sind manche Musiker Meister ihres Fachs. Mit Linde Brunmayr-Tutz und Carsten Lorenz vom Institut für Alte Musik der Musikhochschule Trossingen gastierten am Sonntag zwei Koryphäen der Gattung Historische Aufführungspraxis in Hechingen.

Viele Liebhaber Alter Musik wollten sich dieses Konzert in der Villa Eugenia nicht entgehen lassen. Entsprechend gut besucht war das Konzert vom Villa-Kulturverein mit der Hochschule in einem Ambiente, das kaum besser hätte passen können: Der Villa-Rotunde, wo sich nachweislich die großen Komponisten des 19. Jahrhunderts aufhielten und deren akustische Vorraussetzungen schlichtweg vorzüglich sind. Oder, wie es Christoph Schanze vom Vorstand des Kulturvereins bei der Begrüßung in Richtung der beiden Musiker formulierte: "die Chemie stimmt."

Das Programm – von den beiden Musikprofessoren selbst moderiert – bestand aus Werken der Barockzeit bis in die Epoche des so genannten empfindlichen Stils, als dessen Hauptprotagonist der Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel (CPE) angesehen wird.

Eine Besonderheit stellten die Werke von Jean-Marie Leclair (1697-1764) dar. Denn der französische Komponist hatte sich besonders der in seiner Zeit und seinem Land erfundenen Traversflöte gewidmet. Dabei handelt es sich um das aus Holzwerkstoffen gefertigte Querflötenmodell, welches Vorläufer der modernen Silbervariante ist, wie Brunmayr-Tutz erklärte.

Was die deutschen Komponisten damals mit den neuen und gegenüber der Blockflöte wesentlich erweiterten Klangmöglichkeiten anfingen, war dann formschön im Konzert zu hören. Die beiden Künstler spielten sich schnell in die Herzen der Konzertbesucher.

Im "Concerto dei suoni teneri", also im Konzert der zarten Klänge, überboten sich die beiden gestandenen Musiker gegenseitig, was ausgefeilte Spieltechniken auf dem Cembalo sowie auf dem Holzblasinstrument mit Ventilklappen angeht. So erklang eine Partita in a-Moll (BWV 1013) in teils halsbrecherischem Tempo und eine in ergriffen-bewegter Weise gespielten "Aria" mit Tonartwechseln. Es war ein gelungenes Konzert der zarten Töne, das außerordentlich gut aufgenommen wurde.