Foto: Schwarzwälder Bote

Bruna Zarrella hob ergreifend den Arm, knipste das Mikrofon an, fing in für Schwaben unverständlichem und dennoch wunderschön klingendem Italienisch zu singen an, und vor dem geistigen Auge glitt der Obertorplatz ruckelfrei weit in südliche Gefilde, wo Menschen stets gute Laune haben und ihre Alltagssorgen unter einem Sonnenschirm federleicht in den Kohlensäureperlen eines Aperitif auflösen. Dass die Bühne am Rand des Eiscafés am Obertorplatz vor zugeklebten Schaufenstern stand, dass das Klaiber-Restaurant düster und unbestuhlt in die Menge starrte – geschenkt. Bruna Zarrella griff tief in die musikalische Wunderkiste der Gefühle und zauberte jenen goldenen Feenstaub in die Luft, der den Marktplatz einer Schwabensiedlung zur Piazza werden lässt. Mit Liedern von Adriano Celentano, beispielsweise. Ob das ein Fußball-Orakel war? Am Mittag herrschte englisches Es-Regnet-Sicher-Gleich-Wetter, als aber Bruno Zarrella sang, wurde die britische Wolken-Abwehrkette löchrig und ließ eine sich italienisch anfühlende Sonne durch. Foto: Stopper