Der Westflügel des ehemaligen Krankenhauses ist bald Geschichte. Daher sind einige junge Flüchtlinge nun auf Wohnungssuche. Foto: Huger

Bis Ende Juni müssen 17 junge Flüchtlinge neue Bleibe finden. Wohnungssuche ist problematisch.

Hechingen - Bis Ende Juni haben 17 junge Flüchtlinge Zeit, sich eine Bleibe zu suchen. Bisher wohnten sie im alten Krankenhaus am Fürstengarten. Die Suche gestaltet sich oft schwierig.

Schoeib Mohkles (18) und Joshua Christopher (18) sind zwei der Glücklichen, die bereits eine Wohnung gefunden haben. Christopher lebte zwei Jahre im alten Krankenhaus in Hechingen und Mohkles ungefähr ein Jahr. Sie können nachvollziehen, welche Probleme die übrigen 17 (von ehemals 40) Jugendlichen haben, bis Ende Juni eine neue Bleibe zu finden. Denn dann läuft der Mietvertrag aus. Das Gebäude wird bekanntlich abgerissen.

"Es war ganz schwer", sagt Joshua Christopher, "ich habe fast ein Jahr gesucht." Schoeib Mohkles ergänzt: "Wir haben auch ein paar Wohnungen angeschaut, die nicht so geeignet waren." Wobei das wohl sehr vorsichtig formuliert ist.

Doch was passiert mit denen, die tatsächlich keine Wohnung finden? "Wir schauen, dass es Alternativen geben wird", sagt Hausleiterin Janina Gillé vom Haus Nazareth. Das heißt, für die übrigen führt der Weg vielleicht erstmal zu Ausweichmöglichkeiten in Sigmaringen oder Tübingen.

Seit November suchen die Mitarbeiter des Haus Nazareth und die Jugendlichen intensiv nach Wohnungen. Doch auch Gillé weiß um die Schwierigkeiten der jungen Leute. "Viele werden stutzig, wenn es um Jugendliche und um Flüchtlinge geht", erzählt sie. Die meisten wollen aber in der Hauptsache keine jungen Mieter. Daher seien die Jugendlichen schon manchmal frustriert. Am besten laufe es über den persönlichen Kontakt.

Die meisten der im Wohnheim betreuten jungen Leute haben bereits eine Ausbildungsstelle gefunden. Bei vielen führte genau das auch zum Erfolg in Sachen Wohnungssuche. "Sie bekommen meistens ganz gute Connections über den Ausbildungsplatz", sagt Janina Gillé.

Joshua Christopher wird Altenpfleger in der ambulanten Pflege

Eine Ausbildung beginnt im September auch Joshua Christopher. Er fängt als Altenpfleger in der ambulanten Pflege der Sozialstation an, wo er bereits ein Praktikum gemacht hat. Schoeib Mohkles hat eine Wohnung in Tübingen gefunden und möchte nächstes Jahr auf ein Wirtschaftsgymnasium gehen und später einmal an einer kaufmännischen Schule studieren – irgendetwas mit BWL. "Kommt darauf an, wie der Arbeitsmarkt aussehen wird", sagt er.

Für beide ist der erste Schritt also gemacht. Doch gibt es nicht auch ein wenig Wehmut? Ein bisschen schon, meint Christopher. Aber: "Ich freue mich auf meine eigene Wohnung", sagt er. Ähnlich sieht das Schoeib Mohkles. "Es ist gut und schade", meint er. Man habe im alten Krankenhaus viele Kontakte geknüpft, aber mit eigener Wohnung sei man selbstständiger.

Das wünschen sich ebenso die 17 verbliebenen Jugendlichen. "Wir sind für jedes Wohnungsangebot dankbar", sagt Janina Gillé.

Weitere Informationen: Wer eine Wohnung zur Verfügung hat, kann sich direkt beim Haus Nazareth unter der Telefonnummer 07571/7 20 31 28 melden.

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