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Standortsuche ist eröffnet. Großprojekt aus der Aktion "Bürgerhaushalt" geplant.

Hechingen - In der Oberstadt soll ein großer, attraktiver Spielplatz gebaut werden. Es muss eigentlich nur noch die Standortfrage geklärt werden. Das Projekt wäre ein direktes Ergebnis der Aktion "Bürgerhaushalt" vom vergangenen Jahr.

Lange war es verdächtig ruhig gewesen um den Hechinger Bürgerhaushalt. Einwohner durften im vorigen Jahr Vorschläge für ihre dringenden Wünsche in der Stadt vorbringen, 50 000 Euro stellte der Gemeinderat für die Umsetzung bereit. Dann passierte erst mal: nichts.

Vor den Sommerferien dann berichtete unsere Zeitung, dass an der Schloßbergschule ein toller Kinderspielplatz gebaut wurde. Dass dies "geheim" – also ohne jede Information für die Öffentlichkeit – erfolgte, wurde in unserer Zeitung berichtet, und es wurde die Frage gestellt, ob das nun ein Ergebnis des Bürgerhaushalts war. Denn ein Spielplatz in der Unterstadt war einer der Bürgerwünsche gewesen.

Schloßberg-Spielplatz soll jetzt doch Ergebnis des Bürgerhaushalts sein

Erste Auskunft der Stadt damals: Der Spielplatz, der fast 100 000 Euro kostete, wurde für die Schloßberg-Grundschule gebaut, weil dort nun Ganztagsbetrieb herrscht. Auskunft vom Ersten Beigeordneten am Donnerstag im Gemeinderat: Der Spielplatz ist irgendwie doch Ergebnis des Bürgerhaushalts.

Wie auch immer: Einigkeit herrschte im Rat schnell darüber, dass es unter den vielen Bürgervorschlägen aus dem vergangenen Jahr einen gibt, der sich als Großprojekt eignet: Der Bau eines großen Abenteuer-Spielplatzes irgendwo in der Oberstadt. Im Stadtgebiet selbst kann er wohl nicht liegen, bleiben eigentlich nur Stadtgarten oder Fürstengarten als halbwegs geeignete Standorte übrig. Im Fürstengarten gibt es interessanterweise bereits ein Minimalspielplatz. Er liegt hinter der Villa Eugenia und besteht aus einer quadratischen Sandkiste, einer Sitzbank und einem Mülleimer.

Was die Stadt nun plant, soll deutlich aufwendiger werden, denn der Spielplatz an der Grundschule hat wohl gezeigt, wie toll und vielseitig so etwas heutzutage geplant werden kann. CDU-Rätin Regina Heneka meinte dazu, dass sie fast selber Lust bekommen habe, sich hier durch die Seile zu hangeln. Abgehalten habe sie nur, "dass ich das Höchstalter von 14 Jahren schon deutlich überschritten habe."

Ob der Oberstadt-Spielplatz auch für Erwachsene nutzbar gemacht werden soll, war gestern kein Thema im Rat. Festgehalten wurde aber, dass die Stadtbaumeisterin sich dem Vorhaben schon angenommen hat. Die Standortsuche wird wohl bald genauer diskutiert werden.

Auch viele andere Projekte sind bereits auf den Weg gebracht

Und was ist mit den anderen Projekten des Bürgerhaushalts? Der Vorschlag von Jürgen Detel, am Bahnhof eine Infotafel für Touristen aufzustellen, damit diese leichter den Weg zur Burg und anderen Sehenswürdigkeiten finden, steht kurz vor der Erfüllung. Das Schild ist bereits in Arbeit.

Die Versetzung der Glascontainer am Stockoch gilt als nicht realisierbar, die Hundewiese im Fürstengarten wurde vom Gemeinderat abgelehnt, der Mädchentreff im Juz ist bereits vorhanden, der Fortbestand von "Use your summer" dank städtischer Unterstützung scheint gesichert und Spielgeräte für Sickingen wurden angeschafft.

Bleibt noch der gewünschte Wasserspielplatz an der Starzel. Der wird so direkt nicht angelegt werden können, weil es nicht in das Renaturierungsprogramm des Regierungspräsidiums passen würde, erklärte Philipp Hahn. Aber die Stadt habe ja versprochen, hier etwas weiter weg vom Ufer Einrichtungen zum Spielen und zum gemütlichen Aufenthalt zu schaffen. Da werde sich hier sicher auch eine Lösung finden.

Also eigentlich ein schöner Erfolg. Deshalb soll im kommenden Jahr auch eine zweite Runde für den Bürgerhaushalt stattfinden. Einwohner können sich jetzt schon Gedanken machen, welche Wünsche sie dafür vorbringen wollen.