Die Ärzte aus Tübingen mit den Hechinger Schülern Foto: Huger Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Beim Schulprojekt zur bundesweiten "Woche der Wiederbelebung" spielt auch Musik eine Rolle

20 Schülersanitäter gibt es am Hechinger Gymnasium. Doch im Ernstfall sollen alle Schüler helfen können. Dabei hilft die richtige Musik.

Hechingen. Ob gewollt oder nicht: Das Lied "Atemlos" von Helene Fischer kennt so ziemlich jeder. Doch dass es Leben retten kann, wussten wohl eher wenige. Es ist eines der beiden Lieder, die die Ärzte den Schülern beim Schulprojekt zur "Woche der Wiederbelebung" quasi im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz legen. Denn Lieder mit einer Frequenz zwischen 100 und 120 Schlägen pro Minute sind ideal für den Rhythmus einer Herzdruckmassage. Das zweite bekannte "Rettungslied" ist übrigens "Stayin’ alive" von den Bee Gees.

Neun Ärzte aus Tübingen waren am Donnerstag und am Freitag am Gymnasium, um den Schülern die Laien-Reanimation näherzubringen. Unterstützt wurden sie dabei von 20 Schulsanitätern. "Toll, dass es das hier so gibt", sagt Andrea Schirner, Fachärztin für Anästhesie. In Hechingen gebe es einen sehr aktiven Schulsanitätsdienst.

Die "Woche der Wiederbelebung" findet bundesweit statt. Sie soll die Quote an Reanimationen verbessern. Denn da ist Deutschland im Vergleich eher Schusslicht. Zwischen 30 und 40 Prozent ist die magere Quote. In anderen Ländern liegt sie teilweise bei 70 Prozent.

Die Schlagworte dabei lauten "Prüfen, rufen, drücken". Überprüft werden Atmung, und ob der Betroffene bei Bewusstsein ist. Mit Rufen ist nicht nur der Notruf, sondern auch das direkte Ansprechen von Menschen gemeint, die bei der Rettungsaktion helfen sollen. Mit Drücken ist dann die besagte Herzmassage gemeint.

Die Ärzte weisen außerdem daraufhin, dass es inzwischen an vielen Orten öffentlich zugängliche Defibrillatoren gibt. Weiter können auch einige kostenlose Apps bei einem Notfall Hilfe bieten.

Die Schüler wissen nun, was zu tun ist

Etwa zehn Minuten vergehen normalerweise, bis ein Patient mit Herzflimmern nicht mehr zu retten ist. Und die Schüler des Gymnasiums wissen nun, was in dieser Zeit zu tun ist.

Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit, des Deutschen Wiederbelebungsrates und des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten.