Landschaftsarchitekt Albrecht Schaal (Mitte) erklärt interessierten Bürgern, wie der Fürstengarten umgestaltet wird. Foto: Renner Foto: Schwarzwälder Bote

Umgestaltung: Fürstengarten wird in fünf Teilabschnitten aufgewertet und in Ursprungszustand versetzt

Nach dem Gemeinderatsbeschluss Anfang 2019 wird der Fürstengarten rund um die Villa Eugenia jetzt in fünf Teilabschnitten in seinen historischen Urzustand versetzt. Beim Baustellengespräch konnten sich die Bürger ein erstes Bild dazu machen.

Hechingen. Rainer Wiesenberger, Projektleiter der Stadt Hechingen und Leiter des Sachgebietes Forst und Natur, sprach davon, dass der Fürstengarten das Herzblut von Hechingen sei, der jahrzehntelang im Dornröschenschlaf lag. Apropos Röschen: Viele Rosen sind vorgesehen, sodass die Anlage zu neuem Leben erwacht.

Um die Planung des Parkpflegewerks kümmert sich Landschaftsarchitekt Albrecht Schaal (Frankfurt), die Arbeiten übernimmt Michael Mößner, Geschäftsführer der Gartenbaufirma Zanger. Letzterer hat Mitte Januar mit dem ersten Teilabschnitt angefangen, der bis März/April fertig sein soll.

Im Vorfeld wurde die rein geometrische Anlage vermessen, um eine Symmetrie auf der Mittelachse herstellen zu können. Bereits im Mai vergangenen Jahres wurden die Pflöcke gestellt. "Die Überraschung war, wie viel Fläche umgewandelt wird", gab Schaal zu. Es werde eine große Rasenfläche, umgarnt von – wie bereits erwähnt – einem Beet mit historischen Rosen, angelegt.

"Wir glauben, dass die Beete 1861 mit Rosen bestückt waren", erklärte Schaal dazu. Es sollen die besten Blumen von einem Spezialisten für historische und außergewöhnliche Rosen aus Steinfurth gepflanzt werden. "Bombastisch" werde das Beet aussehen und ein malerisch schönes Bild erzeugen.

Laut Mößner sei der nächste Arbeitsschritt nun, die Kanten zwischen Schotterweg und dem Rasen zu setzen. Weil der Schotter dem Rasen Wasser entziehe, seien die Kanten notwendig. Man könne dabei zentimetergenau die Kurvenradien abzirkeln. Weil der Ursprung anno 1861 nicht ganz symmetrisch war, wird der Weg wohl etwas schmaler werden. "Wir versuchen, das Parkpflegewerk wirklich 1 zu 1 umzusetzen", versprach Schaal. Natursteine aus Kalktuff sollen die Anlage zudem verschönern. Der Natur- und Denkmalschutz werde dabei berücksichtigt.

Intensivrasen soll anfangs nicht betreten werden

Auf Nachfrage, ob dann weiterhin ein Open Air der Stadtkapelle und der Fürstliche Weihnachtsmarkt von Marc Unger möglich sind, erklärte zunächst Schaal, dass der Intensivrasen am Anfang, also dieses Jahr, nicht betreten werden solle. Und zum Weihnachtsmarkt führte Wiesenberger aus: "Es gibt ein Problem, weshalb ein Termin zwischen Jürgen Rohleder (Anmerkung der Redaktion: Fachbereichsleiter Bürgerdienste) und Unger schon stattgefunden hat. Es wird viel Geld investiert, doch die Gefahr ist sehr groß, dass die Fläche zertrampelt wird. Die Tendenz geht dahin, dass Unger prüft, wie viele Stände aufgestellt werden können. Im Zweifel wird er auf den Marktplatz ausweichen, weil die Fläche zu klein und eng ist."

Danach ging es weiter auf das Tempelhügelchen. Die Rundbank aus resistentem Tropenholz (Schaal: "Die teuerste Bank im Zollernalbkreis") steht bereits, der Blick zur Burg Hohenzollern wurde freigelegt. Deshalb werden diverse Pflanzen und Sträucher die Aussichtsplattform aufwerten. "Der Ort wird aufgewertet. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Stadt, Berge und der Burg", meinte Adolf Vees entzückt und sprach sogar von Hechingen als eine Residenzstadt.

Wie geht es nun weiter? Ab Herbst wird der zweite Teil, der Weg in Richtung Villa Silberburg in Angriff genommen, danach folgen der Schattengang nach hinten, die Orangerie und die Lindenallee.

Zur Orangerie: Für Schaal unverständlich, dass aus einem Provisorium eine dauerhafte Parkgarage wurde. "Die Orangerie muss wieder hergestellt werden", forderte er beim Rundgang.