Am Sonntag wird in Hechingen ein neuer Bürgermeister gewählt - oder eine Bürgermeisterin. (Symbolfoto) Foto: dpa

Wahllokale haben am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. 17-Jährige dürfen abstimmen. Mit Video

Hechingen - Zehn Stunden lang wird am Sonntag eine Entscheidung getroffen, die dann acht Jahre gilt: Bürgermeisterwahl in Hechingen. Von 8 bis 18 Uhr sind die Wahllokale geöffnet. Erstmals dürfen auch schon 17-Jährige ihre Stimme abgeben.

Es ist ein wichtiges Amt, das Hechingen da besetzt. Und irgendwie stimmen die Hechinger am Sonntag auch über sich selber ab, denn ein wichtiges Ergebnis ist am Ende auch die Wahlbeteiligung. Diese Zahl ist weitaus mehr als ein Symbol politischer Beteiligung, sie wird von Vertretern umliegender Kommunen und auf Kreisebene als Beleg dafür registriert, ob ein Bürgermeister Rückhalt in der Bevölkerung hat.

52,5 Prozent der Stimmberechtigten gaben 2011 ihre Stimme ab. Immerhin mehr als die Hälfte, aber nicht gerade berühmt. 73 Prozent der Stimmen entfielen bekanntlich auf Dorothea Bachmann. Manche befürchten, dass die Wahlbeteiligung diesmal noch niedriger ausfallen könnte, da ein relativ klarer Favorit ins Rennen geht und manche sich den Weg ins Wahllokal sparen, weil sie das Gefühl haben, dass "die Wahl schon gelaufen ist", wie man landläufig sagt.

Das Wahlergebnis am Sonntag gilt für die kommenden acht Jahre

Andererseits: Die Hechinger haben nun bitter gelernt, dass das Ergebnis dieser Wahl für acht lange Jahre gilt. Engagement zahlt sich also aus. Besser, man geht kein Risiko ein, stimmt ab und stärkt damit der Hechinger Kommunalpolitik den Rücken.

Bürgermeister in Baden-Württemberg sind nicht nur als Chefs der Verwaltung für alle internen Abläufe im Rathaus verantwortlich, sie üben auch im Gemeinderat eine zentrale Rolle aus, da sie die Sitzungen leiten, die Tagesordnung maßgeblich bestimmen und als Verwaltungsprofis bei vielen Fragen einen Wissensvorsprung voraus haben. Nicht zuletzt müssen sie auf Kreis- und Regionalebene dafür sorgen, dass Hechingen im Wettbewerb der Kommunen nicht zu kurz kommt.

Vier Kandidaten stellen sich bekanntlich zur Wahl, über die in unserer Zeitung in unterschiedlicher Form ausführlich berichtet wurde: Philipp Hahn, als Erster Beigeordneter und seit einiger Zeit Stellvertreter der erkrankten Bürgermeisterin Dorothea Bachmann, sicher derjenige mit der größten Erfahrung vor Ort.

Intensität der Wahlkampfaktivitäten unterschied sich

Zudem bewerben sich drei Frauen: Fridi Miller, die in zahlreichen weiteren Kommunen am Start ist, Petra Koch, die die Stadtgeschicke hauptsächlich durch Computer-Bürgerabstimmungen steuern lassen will und Sabine Abbasi, die als Burladinger Unternehmensberaterin einen Vorteil darin sieht, dass sie noch wenig Verstrickungen und Erfahrungen mit Kommunalpolitik hat.

Auch in der Intensität ihrer Wahlkämpfe haben sich die Kandidaten unterschieden. Philipp Hahn nahm die "Ochsentour" auf sich und stellte sich als Einziger in allen Hechinger Stadtteilen zu Bürgergesprächen. Er und Sabine Abbasi waren zudem auf den Hechinger Wochenmärkten vertreten und beide informierten über sich in Wahlkampf-Flyern. Die anderen beiden Kandidatinnen nahmen lediglich an den von anderen organisierten Wahlveranstaltungen teil.

Wie sich das auswirkt und wer am Ende die Nase vor hat, darüber bestimmen am Ende die Wähler. Viele haben schon per Briefwahl ihre Stimme abgegeben. Ein langjähriger Trend, so dass die Stadt auch diesmal wieder zwei Briefwahl-Bezirke eingerichtet hat.

Gegen 19 Uhr könnte das Wahlergebnis verkündet werden

Punkt 18 Uhr schließen am Sonntag die Wahllokale, und unmittelbar danach beginnt das Zählen. Da die Auszählung relativ einfach ist, wird mit einem schnellen Ergebnis gerechnet. 2011 erfuhr Dorothea Bachmann, die gemeinsam mit anderen Kandidaten im Rathaus-Foyer die Auszählung beobachtete, bereits kurz von 19 Uhr, dass sie gewonnen hatte.