Schule: Viele Spezialisten bieten ein ansprechendes Programm / Vom Klettern über Selbstverteidigung bis zum Theaterstück

Hechingen. Am Gymnasium findet am Montag, 22. Juli, zum dritten Mal ein Suchtpräventionsvormittag statt. In der ersten Stunde treffen sich die Schüler in Klassen und Kursverbänden mit ihren Klassen-und Teamlehrern zu einem gemeinsamen Frühstück und zur Anwesenheitskontrolle.

Die einzelnen Angebote beginnen um 8.25 Uhr. Die Großaktion hat sich als Veranstaltung im zweijährigen Turnus am Gymnasium etabliert und wurde dieses Jahr im Mai beim Tag der Schülersicherheit als wertvolle Veranstaltung, die die Ziele der Suchtprävention auf ganz eigene Weise in den Blick nimmt, ausgezeichnet.

Die Sozialpädagogin Silvia Senner gab hierzu dem Projekt mit der Organisation des Hip-Hop-Events noch Impulse mit. Nach ihrem Ausscheiden wird sich ihre Nachfolgerin Verena Barth engagieren. Erneut ist die Suchtpräventionsbeauftragte Barbara Metzmacher mit den meisten Koordinations- und Organisationsaufgaben betraut.

Bei den Ballspielen ist dagegen Teamwork gefragt

Durch großzügige Spenden der Sparkasse Zollernalb, des Fördervereins des Gymnasiums und das Preisgeld des Schülersicherheitstages konnten erneut unterschiedliche Spezialisten aus dem Bereich Prävention für das gesamtschulische Projekt gewonnen werden. Zudem beteiligen sich im Bereich Gaming auch Referenten der Landesmedienzentrale mit zwei Projekten aus dem Programm "101 Schulen". Unentgeltlich beteiligen sich Mitarbeiter des Hauses Nazareth, der Diakonie Balingen und der regionalen Suchtprävention, sowie der Kampfsportverein Zero.

Für die Klassestufen fünf bis elf ist dadurch ein ansprechendes Programm geboten: Die Fünftklässler erfahren unter Anleitung sich selbst im Gruppenverband. Die Sportlehrer gestalten für die Klassen sechs ein forderndes und förderndes Selbsterfahrungsprogramm in den drei Dritteln der Lichtenauhalle. Hier wartet auf die Schüler beim Klettern und auf der Slackline eine Mutprobe. Bei Ballspielen ist dagegen Teamwork gefragt. Der Wing-Tsun-Experte Roland Zeeb schult die Sechstklässler in der Selbstverteidigung und -behauptung.

Das Programm der Mittelstufenschüler: Magdalena Dieringer (Diakonie Balingen) klärt über Nikotin und Alkohol auf und bringt den Schülern unter anderem in einem Parcours nahe, welche Folgen Alkohol für die Reaktionsfähigkeit hat. Die Suchtpräventionsbeauftragte des Zollernalbkreises, Lisa Wagner, informiert die Schüler zusammen mit Chemielehrerin Simone Froneck über die Gefahren von Alkohol als Partygetränk. Tobias Brauchler und seine Kollegin widmen sich dem Thema Gaming.

Ein aufwendiges Kunstprojekt bietet Ina Petri, die mit der Unterstützung des Kunstlehrers Martin Weinschenk, das Thema Selbstwahrnehmung auf ganz eigene Art und Weise angeht.

Martin Rietsch bietet als ausgebildeter Suchtpräventionsberater unter der Überschrift "Suchtlos" ein großes Tanzprojekt mit Hip Hop und Rap für die Mittelstufe an. Er diskutiert nicht nur über die Grenzen von Genuss und echtes Suchtverhalten, er versteht auch Bewegung und Tanz als therapeutische Elemente der Prävention.

Persönliche Erfahrungen wirken besonders eindrücklich

Ein bedeutender Ansatz für die Nachhaltigkeit der Projekte mit "2schneidig" ist, dass die Jugendlichen mit gestärktem Selbstbewusstsein und mehr Selbstvertrauen heimgehen, denn die Fähigkeit, sich eine reflektierte Meinung zu bilden und diese auch entgegen eines Gruppenkollektivs Gleichaltriger zu verteidigen, erfordert Standhaftigkeit.

Auch die Klassen zehn und elf werden besonders eindringlich zum Thema Sucht informiert. Der "Weimarer Kulturexpress" bietet diesmal ein einstündiges Theaterstück zum Thema Alkohol. Die Schüler der Oberstufe können sich anschließend dank des unentgeltlichen Einsatzes mehrerer Gruppen wie beispielsweise der Anonymen Alkoholiker nach der Aufführung noch über Wege in die Sucht und Bewältigungsstrategien im Fall einer Abhängigkeit informieren. Die persönlichen Erfahrungen der Betroffenen erweisen sich erfahrungsgemäß als besonders eindrücklich für die Schüler und Schülerinnen.