Antonia Lezerkoss liest aus den Biografien berühmter Frauen Foto: Kommer Foto: Schwarzwälder Bote

Ohrenkino: Antonia Lezerkoss stellt den Zuhörern in der Villa Eugenia berühmte Frauen vor

Mit den Lebensgeschichten berühmter und weniger berühmter Frauen der Weltgeschichte hat Antonia Lezerkoss das Publikum in der Villa Eugenia beim Ohrenkino unterhalten.

Hechingen. Die Vorleserin präsentierte die Biografien von Frauen wie Coco Chanel, Frida Kahlo oder Emilie Pankhurst. Mit ihrer ruhigen und doch spannenden Art vorzulesen, gelang es ihr, die Zuschauer für das Thema zu begeistern. Anita Maultzsch vom Förderverein der Villa Eugenia, die das Ohrenkino organisiert, erklärte zu Beginn, dass sie sich freue, Antonia Lezerkoss zum wiederholten Male als Vorleserin im Ohrenkino begrüßen zu dürfen. Auch Lezerkoss selbst freute sich offensichtlich sehr, in der Villa wieder einen Abend gestalten zu dürfen.

Sie begann mit einer weniger bekannten Frauengestalt: Christiane Erxleben, der ersten Ärztin Deutschlands. Erxleben lebte zu Zeiten Friedrichs des Großen und durfte nur auf die Erlaubnis vom König persönlich gemeinsam mit ihrem Bruder Medizn studieren. Sie war damit eine Pionierin des Frauenstudiums in einer Zeit, in der die Forderung nach Gleichberechtigung noch nicht einmal diskutiert wurde.

Ebenfalls aus dem Bereich der Wissenschaft stellte Lezerkosss die erste Nobelpreisträgerin Marie Curie vor. Ihr Programm umfasste aber auch ganz andere Bereiche, zum Beispiel die Welt der Mode. Eine Darstellung des Lebens von Coco Chanel traf beim Publikum auf große Resonanz. Coco Chanel sei eine Frau gewesen, die sich aus dem Waisenhaus bis an die Spitze der Modewelt gekämpft habe. Die "Königin des Kostüms" habe Frauen durch ihre Mode neues Selbstvertrauen gegeben und die Damenmode unter anderem durch das Einführen der Hose für die Dame revolutioniert.

Lezerkoss amüsierte das Publikum mit einem berühmten Ausspruch Chanels: "Was auch immer ein Mann trägt, er ist und bleibt das Accesoire der Frau."

Genauso beliebt und revolutionär sei aber auch die nächste Frau: Es handele sich um eine Engländerin, die sich in der Badewanne die scheußlichsten Morde ausdacht habe. Die Rede war von Agatha Christie, der wohl berühmtesten Kriminalautorin aller Zeiten. Lezerkoss erzählte, dass Christie in ihrem bewegten Leben unter anderem mit dem Zerbrechen ihrer ersten Ehe umgehen musste. Sie habe sich dennoch mit über 80 Romanen ein monumentales Denkmal gesetzt.

Zum krönenden Schluss sprach Lezerkoss über die mexikanische Malerin Frida Kahlo, ihre Biografie bilde einen zierenden, künstlerischen Schluss. Sie erzählte sehr lebendig die Lebensgeschichte der Malerin, die in einer langen Reihe von Selbstporträts ihren Schmerz und ihr Leiden ausdrückte, dass durch zahlreiche Krankheiten und einen Verkehrsunfall verursacht wurde. Dennoch habe sie sich immer behauptet und mit ihrer Kunst einen eigenen Weg zum Glück gefunden.

Anita Maultzsch bedankte sich für die spannenden Geschichten und den unterhaltsamen Abend. Sie wies darauf hin, dass der Kampf für die Gleichberechtigung der Geschlechter bis heute nicht vollendet sei.  Das nächste Ohrenkino findet am Mittwoch, 10. Juli, statt. Thema: Das Leben der Hausherrin der Villa, Fürstin Eugenie.