Amnesty: Gruppe in Hechingen mit aktueller Lage beschäftigt

Hechingen. Das Monatstreffen der Amnesty-Gruppe Hechingen, das für den 7. April geplant war, muss aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Wie die Gruppe mitteilt, wäre das Thema für den Abend die Auswirkungen der Corona-Krise auf Menschen, die sich in Flüchtlingslagern oder in Gefängnissen befinden, gewesen. Da insbesondere in Sammeleinrichtungen mit schlechter Hygiene- und Gesundheitsversorgung eine hohe Ansteckungsgefahr besteht, sorgt sich die Hechinger Amnesty-Gruppe um die zahlreichen dort untergebrachten Menschen. Dies gilt besonders für die überfüllten Lager auf den griechischen Inseln und die ebenfalls überfüllten iranischen und türkischen Gefängnisse.

Allein im Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos leben aktuell mehr als 20 000 Menschen, obwohl es für nur 3 000 Menschen angelegt wurde. Ein Corona-Ausbruch wird sich in den beengten Lagern nicht begrenzen lassen, weshalb sich Amnesty dafür einsetzt, dass besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen zeitnah in Deutschland und weiteren EU-Staaten aufgenommen und im übrigen Geflüchtete von den Inseln auf das Festland gebracht werden.

Ein Appellbrief an Bundeskanzlerin Merkel ist zu finden unter www.amnesty.de unter den Unterrubriken "mitmachen", "Petition" und "jetzt-menschen-aus-den-lagern-griechenland-evakuieren". Dramatisch sei auch die Situation in den iranischen Gefängnissen. Amnesty International fordert von den iranischen Behörden, alle gewaltlosen politischen Gefangenen freizulassen sowie eine bessere Gesundheitsvorsorge für alle übrigen Gefangenen. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat Amnesty einen weiteren Appellbrief an die iranischen Behörden verfasst, der unter www.amnesty.de unter den Rubriken "mitmachen", "urgent-action" und "schutz-vor-corona-gefangene-freilassen" zu finden ist.