Stefan Schmidt-Lawrenz, wissenschaftlicher Leiter im Freilichtmuseum in Stein, hat sich gewundert, als er das neue Asterix-Heft aufgeschlagen hat. Foto: Straub

Gebäude ist im Comic "Der Papyrus des Cäsar". Fans sind sich einig: "100% Villa Stein, kein Zweifel."

Hechingen-Stein - Das kommt mir doch bekannt vor – das hat sich Stefan Schmidt-Lawrenz, der Ausgrabungsleiter der Villa Rustica in Stein, wohl gedacht, als er das neue Asterix-Heft aufgeschlagen hat. Denn darin ist sein Arbeitsplatz – die Villa Rustica – abgebildet.

Der Hinweis kam von einem ehemaligen Studenten. "Das ist doch die Villa Rustica", meinte der und kontaktierte sofort Stefan Schmidt-Lawrenz, wissenschaftlicher Leiter im Freilichtmuseum Stein. Der machte sich sofort auf, um sich das 36. Asterix-Heft "Der Papyrus des Cäsar" zu besorgen, das erst vergangene Woche erschienen ist. Und tatsächlich – auf Seite zehn findet sich die Villa, die in Stein steht.

"Lediglich ein Turm wurde hinzugefügt, ansonsten ist es eins zu eins die Villa Rustica", erklärt Schmidt-Lawrenz auf Anfrage unserer Zeitung. Zeichner Didier Conrad hat die Vorderfront und die Portikushalle samt dem im Hintergrund befindlich angrenzenden Waldgebiet detailgetreu übernommen. "Uns kann es nur recht sein, dass wir nun sogar in diesem weltbekannten Heft erscheinen", sagt auch der Fördervereinsleiter der Villa, Gerd Schollian.

Stefan Schmidt-Lawrenz ist begeistert, denn die Gallier Asterix und Obelix kennt fast jeder. Interessant ist dabei vor allem die Perspektive der Zeichnung. "Sie stimmt mit einem Foto überein, das wir zu Werbezwecken verwenden und das bei der Internetsuche nach ›römische Villa‹ ziemlich weit oben auftaucht", so ist vermutlich die Zeichnung in dem Comicheft entstanden.

Außer der Zeichnung der Villa ist allerdings kein Hinweis auf Stein zu erkennen. "Und im Heft handelt es sich um eine Stadtvilla, die in Rom steht", erzählt der Archäologe. Außerdem stellt die Villa die Wohnstätte von Cäsar dar. Zu sehen ist, wie sich drei Streitwagen vom Palast des Cäsar – Vorderansicht der Römer-Villa in Stein – auf den Weg machen, um eine Schriftrolle noch rechtzeitig vor Inbesitznahme der Gallier zurückzuholen. Diese enthält eine unzensierte Stelle aus Julius Cäsars Buch "Kommentare zum Gallischen Krieg". Der Schreiber Bigdatha wird zum Whistleblower und so entwickelt sich eine aktuelle und brisante Geschichte um Zensur und Spionage.

Bei Schmidt-Lawrenz glüht jedenfalls seither die Leitung, ständig bekommt er Anrufe von Leuten, die die Villa bei Asterix als das Anwesen in Stein erkennen.

Auch die Fans der Facebook-Seite "Römisches Freilichtmuseum" sind sich einig, dass auf Seite zehn die Villa Rustica zu sehen ist: "100% Villa Stein, kein Zweifel."