Fasnet: Bunter Abend des Musikvereins Boll mit vielfältigem Programm ­/ Auch Zigeunerkapelle ist dabei

Eine Lachnummer war der Bunte Abend des Musikvereins wirklich nicht. Denn getreu dem Motto wurde viel gelacht. Die Akteure strapazierten die Lachmuskeln aller Besucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Festhalle in Boll.

Hechingen-Boll. Dass die Musiker nicht nur ihre Instrumente beherrschen, zeigten sie bei ihrem über zweistündigen Non-Stop-Programm. Das bunte Programm mit Witz, Sketch, Showtanz oder Gesangseinlage sorgt für einen kurzweiligen närrischen Abend.

Den Reigen der Darbietungen eröffnete der Vorstand Armin Buckenmaier und Ludwig Schäfer mit einem gespielten Witz, der in eine Schunkelrunde über ging. Ihren allerersten Auftritt hatten die 12- bis 14-Jährigen Mädels der Narrhalla-Tanzgruppe Next Move. Lichteffekte unterstrichen die gute tänzerische und akrobatische Leistung. Auch die Showtanzgruppe Dancing Devils aus Stein begeisterte die Zuschauer. Von Missverständnissen und Verwechslungen berichteten aus ihrem Kuraufenthalt Marile und Agada alias Thorsten Demer und Hubert Keller. Seit vielen Jahren tragen diese zum guten Gelingen bei der Musikerfasnet bei. Neben der Hausarbeit sorgte Olga von der 0190er-Nummer (Petra Löffler) bei ihrem Telefonat für viel Spaß.

Schlag auf Schlag folgten die Darbietungen der Akteure. So auch mit dem Sktetch "Ein Ehepaar im Bett" von Annette Wolf und Kuno Löffler. Der schnarchende Ehemann konnte gut verstehen, dass seine Frau nicht schlafen könne. Denn er wisse, dass das Böse nie schläft. Er machte ihr wirklich keine Komplimente, was nicht zur Freude der Ehefrau beitrug. Allerdings führte dies zu viel Gelächter im Saal.

Höhepunkt ist die Gesangseinlage über die politische Situation

Der närrische Musikernachwuchs Moritz Keller, Fabian Bendix, Joey Felger, Niklas Hoch und Felicitas Traub wusste im Sketch "Beim Arzt" zu überzeugen. Nicht nur die Diagnose des Arztes "Fehla tut Ihna wirklich nichts – Sie hend oifach ällas", führte zur Heiterkeit. Dass Dialekt zu Verwechslungen und Missverständnissen führen kann, berichtete Martin Hahn als Schüler in seinem Aufsatz über einen Urlaub in Bayern.

Ein weiterer Höhepunkt im Programm folgte mit der Gesangseinlage "Ei-ei-ei-ei, der Bronna muass weg." In Reim gebrachte Worte über aktuelle politische Situationen, wie den Dorfplatz in Boll oder das Brunnenproblem, wechselten mit Gesang. Dabei bekamen die Ortschafts- und Stadtverwaltung und insbesondere das städtische Bauamt ihr Fett weg.

Da sich in Boll bereits eine Zigeunerkapelle eingefunden hat, welche erst nächsten Sonntag bei der Zigeunerhochzeit in der Dorfmitte spielen sollte, bekam diese Platz im bunten Programm. Neben der musikalischen Unterhaltung wusste aber deren Dirigent über die rote Sippe der Braut zu lästern. Als die Zigeunerkapelle aus dem Liedgut der Narrhalla aufspielte, gesellte sich der Narrechef Andre Göckel auf die Bühne und sang beim Lied "Drum ihr Hasawedel" mit. Diese Einlage war spontan und von den Musikern nicht geplant, was jedoch zu einer Zugabe führte.

Meisterhaft gespielt brachte Butler Ludwig Schäfer seinem Grafen Simon Schäfer bei, dass die Kuh Elsa tot ist. Die Steigerung eines Unglücks zu einer Katastrophe im telefonischen Zwiegespräch der beiden Künstler strapazierten die Lachmuskeln aufs Ärgste.

Für den krönenden Abschluss war die Showtanzgruppe Mixed Emotions der Narrhalla Boll zuständig. DJ SchleX & DJ Vasili sorgten danach für die richtige Musik.