Kunstverein präsentiert hochklassigen Gitarrist in Konzert in der Alten Synagoge
Von Willy Beyer
Hechingen. Erneut hat der Kunstverein ein hochklassiges Konzert in Hechingen veranstaltet. Der Berliner Gitarrist Uwe Kropinski trat als Solist in der Alten Synagoge auf und spielte abwechselnd auf zwei Gitarren.
Jazziges mit Blues, mit iberischen, indischen und anderen Musikelementen – das vermischte er in seiner Musik. Beeindruckend war nicht nur seine virtuose Spielweise sondern auch seine außergewöhnlichen technischen Griffkonstruktionen, für die er nicht nur den gesamten Gitarrenhals nutzte, sondern sogar noch angrenzende Bauteile seines Instruments.
Dass seine flinke Spielhand jeden Hobbygitarristen vor Neid erblassen lässt, versteht sich von selbst. Uwe Kropinski ist ein deutscher Ausnahmegitarrist durch seine nahezu perfekte Spieltechnik und durch den besonderen Stil seiner Eigenkompositionen, in denen er Jazz zusammenführt mit Elementen der Folklore verschiedener Länder. Was dabei entsteht, verdient das Prädikat Weltmusik.
Außergewöhnlich sind seine Solokonzerte aber auch durch seine polyphone Spieltechnik, mit der er einen Rhythmus vorgeben und gleichzeitig eine Melodie spielen kann. Am Freitagabend spielte er durchweg eigene Kompositionen, die stets auch Freiräume für kurzweilige und manchmal auch sehr ausgedehnte Passagen der freien Improvisation boten.
Ein solches Stück war "Böse Sieben", vom Künstler mit einem eigenwilligen Scadgesang begleitet. Oder war es umgekehrt? Das verschwamm beim Gig. Zumal er wie bei diesem Stück durch trommeln auf dem Gitarren-Korpus an den unterschiedlichsten Stellen einen Siebenachtel-Takt vorgab und die indische Musik mit Blues-Akkorden begleitete.
Ein andermal spielte er auf der einen Gitarre Melodien und mit der zweiten Hand auf der anderen Akkorde, als hätte er eine Dobble-Neck-Spezialanfertigung, auf der das viel einfacher ginge. Beim Stück "Paco" wurde aus der Symbiose rockiger anglo-amerikanischer Musik mit spanischem Flamenco schnell klar, dass es dem Musikerkollegen Paco de Lucia gewidmet war.