Die Steinäckersiedlung – in Zukunft sollen hier keine Menschen mehr wohnen müssen. Foto: Witte

Leichnam blieb lange Zeit unentdeckt. Ermittlungen nach Todesursache laufen.

Hechingen - In der Steinäckersiedlung wurde vergangenen Freitag eine Frauenleiche gefunden – dies teilte das Polizeirevier Reutlingen auf Anfrage unserer Zeitung mit. Die Umstände, unter denen die Frauenleiche gefunden wurde, vermitteln den Eindruck, als habe die Person alleine gelebt und nur wenige Sozialkontakte gehabt.

Angehörige hatten seit langer Zeit nichts mehr von der Frau gehört

Da Angehörige der Verstorbenen schon längere Zeit nichts mehr von ihr gehört hatten, verständigten diese die Polizei. Die Polizeibeamten nahmen die Sorgen der Verwandten ernst und brachen auf: "Wir sind zu der Wohnung, in der die Frau lebte, gefahren und haben dort die Leiche gefunden", sagt Christian Wörner, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen. Es habe sich bei der Toten augenscheinlich um eine ältere Frau gehandelt, deren Alter jedoch nicht genauer benannt werden kann.

Todesursache ist unklar

Die Todesursache ist bislang unklar: "Die Kriminalpolizei hat die in so einem Fall üblichen Ermittlungen aufgenommen", sagt Wörner. Ziel dieser Ermittlungen ist es zu klären, ob die Frau eines natürlichen Todes gestorben ist, sich möglicherweise das Leben genommen hat oder ob es sich um ein Tötungsdelikt handelt. Hinweise auf Fremdeinwirkungen gebe es bislang jedoch keine, sagt Wörner. Die Ermittlungen werden durch das Kriminalkommissariat Balingen geführt.

In einem Bericht einer Lokalzeitung hieß es, die Leiche habe an dem Fundort in der Steinäckersiedlung schon längere Zeit, vielleicht Wochen oder Monate, gelegen und es handele sich bei der Wohnung um eine Obdachlosenunterkunft - diese Angaben konnte Wörner nicht bestätigen. Auch genauere Angaben zur Identifikation der Verstorbenen konnten nicht gemacht werden. Die Wohnung ist derzeit amtlich versiegelt.

Die Tatsache, dass bezahlbarer Wohnraum in Hechingen knapp ist, ist für den Gemeinderat nichts neues. Es gibt auch zu wenige Sozialwohnungen. Bürgermeister Phillipp Hahn kündigte kürzlich an, die Baracken in der Steinäckersiedlung mittelfristig abreißen zu lassen, da sie aufgrund des schlechten baulichen Zustandes nicht mehr zur Unterbringung von Menschen geeignet seien.