Im November 2018 hat eine Spezialfirma Messlöcher in der Unterstadt gebohrt und Bodenproben entnommen. Die weiteren Messungen und Analysen zogen sich dann hin. Vorläufiges Ergebnis: Es wird wohl keine teure Sanierung nötig. Foto: Stopper

 Stadt und Landratsamt befassen sich demnächst mit den Testergebnissen.

Hechingen- Es hätte die Stadt Millionen Euro kosten können, geht jetzt aber vermutlich glimpflich aus: Die vermuteten Teer-Altlasten vom ehemaligen Gaswerk beim Bahnhofskreisel sind wohl nicht so schlimm, wie vermutet.

Rückblende in den September 2018: Damals stellte Bürgermeister Philipp Hahn im Gemeinderat ein Thema vor, das es in sich hatte: Das Landratsamt als Aufsichtsbehörde drängte massiv darauf, dass Hechingen endlich nach möglichen Altlasten im Bereich zwischen Bahnhofkreisel und Starzel beim Europakreisel sucht. Denn am Bahnhofkreisel war bis 1912 das Hechinger Gaswerk in Betrieb. Und bei der Vergasung von Kohle waren damals unter anderem teerähnliche Stoffe angefallen. Vermutet wurde, dass von diesen Stoffen nach der Stilllegung einiges im Boden geblieben ist und seither langsam bergabwärts in Richtung Europakreisel weitersickerte. Und eines war klar: Wenn dieser Stoff flüchtig im Erdreich vorhanden wäre, wären teure Sanierungsarbeiten fällig geworden. Die Kosten? Auf jeden Fall im Millionenbereich.

Im November 2018 rückte eine Spezialfirma an, die an mehreren Stellen in der Unterstadt Bodenproben entnahm. In den folgenden Monaten wurde das fortgesetzt. Weil das Wetter aber extrem trocken war, fand sich überhaupt kein Grundwasser in dem Bereich. Es musste eine Zeit lang eine Pause eingelegt werden. Dann wurde es sehr ruhig um dieses Projekt.

Wie steht es denn nun mit dem Teer im Boden? Diese Frage stellte unsere Zeitung nun diese Woche an die Stadtverwaltung. Die Antwort: Es sieht gut aus für Hechingen. Endgültige Entwarnung aber kann noch nicht gegeben werden, denn final wird erst in diesem Monat bei einem Treffen mit dem Landratsamt besprochen, wie es auf Grundlage der bisherige Messergebnisse und Analysen weitergehen soll.

Stadt hält Ergebnisse für "weniger spektakulär"

Aber bei der Stadt hat man natürlich schon mal einen Blick auf die Feststellungen geworfen, und war dann wohl ziemlich erleichtert. Denn man gehe nun bei der Stadt davon aus, "dass alles weniger spektakulär wird als befürchtet", so Thomas Jauch als Pressesprecher der Stadt. Ganz offensichtlich haben die Messungen ergeben, dass die Rückstände im Boden keine besondere Gefahr darstellen und nicht aufwendig beseitigt oder gesichert werden müssen.

Würde das Ergebnis anders ausfallen, hätte das gravierende Auswirkungen für die Stadt. Millionen Euro Kosten in einer Zeit, in der beim Kindergartenausbau und anderen Stadtprojekten wichtige Aufgaben anstehen – das hätte weh getan. Manches Wünschenswerte hätte dann wohl auf Jahre geschoben werden müssen. Und ein Bodenaustausch an den Stellen, wo dies möglich ist, hätte störende Bauarbeiten bedeutet.