Die Grünpaten bekommen Geschenke von Ortsvorsteherin Meta Staudt. Foto: Schwarzwälder Bote

Auftakt: Unterhaltsamer Neujahrsempfang in Boll: Ortsvorsteherin Meta Staudt ist zu Scherzen aufgelegt

In Boll drehte sich am Freitag Vieles um den Hochwasserschutz. Beim Neujahrsempfang in der Turnhalle kam aber auch die niedrige Geburtenrate zur Sprache.

Hechingen-Boll. Es war eine launige Ansprache der Ortsvorsteherin Meta Staudt. Beim Neujahrsempfang vermeldete sie, dass es 2018 "nur" sechs Geburten in Boll gegeben habe. Da müsse man Überlegungen anstellen. "Ein Stromausfall wäre vielleicht eine Idee", meinte Staudt. Die Einwohnerzahl sei allerdings um 17 auf 1265 gestiegen.

Sie hielt eine kurze Rückschau auf das, was die Boller im vergangenen Jahr alles auf die Beine gestellt hatten. Da waren zum Beispiel ein Bierathlon, ein "Action Day", das Sommerfest, die Dorfhockete, das Weinfest und der Novemberzauber. Besonders freute sich Staudt über das Open-Air-Konzert im Juni.

"Gemeinsam können wir viel bewegen"

Noch mehr solcher Feste sollen dann bald auf dem neu gestalteten Dorfplatz stattfinden. Hier wird im April die Entscheidung fallen, ob man für dieses Projekt Fördermittel erhält. Staudt sei jedoch zuversichtlich.

Weiter gab die Ortsvorsteherin bekannt, dass sie bei der Kommunalwahl kandidieren werde. "Gemeinsam können wir viel bewegen", meinte sie. Man dürfe nur den "nötigen Humor nicht vergessen". Nach ihrer Ansprache verteilte sie Geschenke in Form von heimischem Apfelsaft an die Bürger, die als Grünpaten für den Ort im Einsatz sind.

Bereits zuvor hatte Jürgen Haas vom Technischen Rathaus einen kurzen Vortrag zum Hochwasserschutz gehalten. Worte wie "Granateinschlag" und "landunter" fielen, als er Bilder des Hochwassers von 2008 zeigte. "Der ein oder andere hat vieles vergessen", so Haas. Beim Anblick der Fotos kamen sicher auch viele Erinnerungen wieder zurück. Haas sprach aber auch darüber, was sich seitdem getan hat.

Direkt nach dem Unglück wurde der Zweckwasserverband gegründet, und viele Projekte wurden umgesetzt. Das waren unter anderem das Einlaufbauwerk in Boll, das Hochwasserrückhaltebecken am Uttenbach in Stetten und letztlich die größte Maßnahme: das Hochwasserrückhaltebecken Reichenbach mit Kosten von rund 4,8 Millionen Euro, ungefähr 3,3 Millionen Euro davon wurden dazu geschossen. Die Arbeiten an dem Großprojekt, das er als "Herzstück" bezeichnete, werden aller Voraussicht nach im Mai, jedoch "spätestens" im Juni beendet werden. Passend zu seinem Vortrag spielte der Boller Musikverein – der die Veranstaltung umrahmte – das Lied "Bridge Over Troubled Water".

Am Ende des offiziellen Teils gab es noch eine Bilderschau mit Fotos von Brigitte Weiler aus dem vergangenen Jahr von Boller Veranstaltungen und Ausflügen. Bevor es an die Häppchen und die Getränke ging, sangen die Boller gemeinsam das Bollemer Heimatlied. Bei netten Gesprächen und dem ein oder anderen Glas Wein klang der Abend in geselliger Runde aus.