Der Turm der Hechinger Stiftskirche ist bröselig geworden, erneut sind Steine heruntergestürzt. Nun wird mit Hochdruck an einem Sanierungskonzept gearbeitet. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Haupteingang ist derzeit abgesperrt / Am Weißen Sonntag stürzten Steine runter

Von Klaus Stopper

 

Hechingen. Nachdem über dem Haupteingang der Stiftskirche vor drei Wochen Teile der Steinfassade abbrachen, wird nun mit Hochdruck an einem Sanierungskonzept gearbeitet. Am Weißen Sonntag, 27. April, standen Besucher des Gottesdienstes auf dem Vorplatz der Kirche, als sich Steine vom Turm lösten. Durch Glück wurde niemand verletzt. Seither ist der Haupteingang durch einen Bauzaun abgesperrt, nur noch die Seiteneingänge sind benutzbar.

Und seitdem wird mit Hochdruck an einem Sanierungskonzept gearbeitet. Bereits vergangenes Jahr hatten sich am Turm Brocken gelöst. Augenzeugen berichten, diesmal habe das Gestänge der Kirchenfahne im Wind gegen die Fassade geschlagen und den Stein gelockert.

Das mag der konkrete Auslöser gewesen sein, aber für Wolfram Golias, Architekt aus Boll, steht fest: "Die Fassade muss dringend saniert werden." Er leitet als Bauleiter die Organisation des Projekts. Ein auf Steinrestauration spezialisierter Fachmann werde demnächst in einem Kranwagen-Korb die gesamte Vorderfassade anschauen.

Er werde lose Teile entfernen. Wahrscheinlich könne dann die Absperrung am Haupteingang entfernt werden. Außerdem werde der Experte eine "Schadenskartierung" erstellen, die Grundlage eines Sanierungsplans und einer Kostenberechnung werde. Für eine Reparatur gebe es unterschiedliche technische Lösungen. Welche gewählt werde, da habe das Landesdenkmalamt und die Diözese ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, betont er.

Golias ist zuversichtlich, dass nächstes Jahr mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann, "wenn es optimal läuft", sagt er. Schwieriger als die technischen Probleme werde aber die Finanzierung. Dass man hier in den Bereich von einer Million Euro kommen könnte, wollte Golias jedenfalls nicht ausschließen. Denkmalamt und Diözese sind wohl mit im Boot, aber die Erfahrung aus anderen Kirchensanierungsprojekten zeigt, dass auch die Kirchengemeinde in der Regel einen Teil der Kosten aufbringen muss.