Bei strahlendem Sonnenschein wurden bekannte deutsche Lieder gesungen.Fotos: Beyer Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Singstunde wird kurzerhand ins Freie verlegt / Klostergarten eignet sich gut als Örtlichkeit

"I Cantatori prima della Chiesa", die Sängerinnen und Sänger vor der Kirche, die gegen den Virus anstimmen. Nach dem Vorbild Italiens, wo während der Quarantäne in den Städten von den Balkonen aus gesungen wird, wurde auch gemeinsam gesungen – und zwar mit gehörigem Abstand zum Nächsten im Stettener Klostergarten.

Hechingen-Stetten. "Stetten singt" fällt aus, hatte es in einer Meldung geheißen. Doch weit gefehlt. In Zeiten der Corona-Pandemie wäre es auch notwendig gewesen, die Veranstaltung im Johannessaal abzusagen, doch die Organisatoren hatten sich kurzerhand entschlossen, draußen im Klostergarten zu singen, sozusagen gegen den Virus. Und zwar mit "Social Distance"“, wie das jetzt gerne neudeutsch in den Medien genannt wird.

Mindestens fünf Meter Abstand zwischen den einzelnen Stühlen

Im Klostergarten waren es mindestens fünf Meter Abstand, die zwischen den auf Stühlen sitzenden Cantatori bestand. "Besser als im Supermarkt", nannte Hannes Reis bei der Begrüßung der Teilnehmer, welche nicht nur aus der Ortschaft, sondern auch aus anderen Hechinger Ortsteilen zum gemeinsamen Singen gekommen waren.

Und Mitorganisator Alfred Schmid meinte, dass ob der Vorsicht, die uns der neuartige Virus gebiete, neue Formen zum Schutz vor Vereinsamung gefragt seien. Und damit wohl auch gegen die Angst, die mancher im Innern schürt.

Die war mit Sicherheit im Nu verflogen, als alle die den meisten noch bekannten deutschen Lieder teils mit Inbrunst anstimmten und so mit frischer Luft in der Lunge die nächste Zukunft erträglicher machten. "Am Brunnen vor dem Tore", "Die Gedanken sind frei" oder "Alle Vögel sind schon da" sowie weitere, den Meisten noch bestens bekannte Frühlings- und weitere Volks- und andere Lieder wurden da gesungen. Angestimmt wurden sie von Manfred König am Akkordeon. Hannes Reis trug zwischendurch manch nachdenklich stimmendes Gedicht von Friedrich Hölderlin bei – ein Beitrag zum 250. Geburtstag des Dichters.

Manches Lied erschien angesichts der sich fortschreitenden Seuche allerdings in einem neuen Gesicht, wenn es im Refrain von "Wir lagern vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord" weiter heißt: "In den Kesseln, da faulte das Wasser und täglich ging einer über Bord."

Das selbst unternommene, gut eine Stunde dauernde, gelungene Open-Air-Konzert war eine etwas andere, aber erfrischend und die Stimmung hebende, luftige Fortsetzung des vor vier Jahren ins Leben gerufene "Stetten singt" - mit freilich wesentlich mehr singfreudigen Teilnehmern im genannten Saal. Da kann man nur auf eines hoffen: Auf ein Da Capo - mit allerdings nicht unbedingt der dreifachen Teilnehmerzahl.

Hechingen

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Hechingen. Und das war passiert: Um 8.14 Uhr ging der Alarm bei der Hechinger Feuerwehr ein. Es klang eher nach einem schwierigen Einsatz. Ein Container im Inneren des Gebäudes brenne, das sei die Meldung gewesen, berichtete Frank Brecht, stellvertretender Kommandant der Hechinger Feuerwehr, als nach etwa einer Stunde die Feuerwehrfahrzeuge wieder abrückten. 30 Mann der Hechinger Stadtabteilung waren im Einsatz, Drehleiter und viele weitere Fahrzeuge vor Ort.

Mitarbeiter des Lidl hatten die Alarmierung ausgelöst, weil sie im Laden Rauch wahrgenommen hatten und dann den qualmenden Papiercontainer entdeckten. Wie lange das Feuer in dem geschlossenen Container schon geglimmt hatte, ist schwer zu sagen. "Wir sind seit 6 Uhr hier, am Anfang fiel uns nichts auf", erklärte der Marktleiter.

Der Papiercontainer befindet sich neben der Laderampe. Vom Inneren des Gebäudes her kann er befüllt werden, wobei die Kartonagen, die hier natürlich in großen Mengen anfallen, von einer Presse zerkleinert werden und dann in einem geschlossenen System in den draußen unter einem Vordach aufgestellten Container gedrückt werden.

Als die Feuerwehr eintraf, habe sich bereits dichter Rauch entwickelt gehabt, berichtet Frank Brecht. Wasser mit einer Beimischung von Löschmittel wurde in den Container geleitet, die Löscharbeiten hätten recht schnell zum Erfolg geführt.

Schwieriger war es dann, den Container abzutransportieren, damit ein guter Zugang zum Inneren der Presse ermöglicht wird. In früheren Zeiten hätte dazu eine Privatfirma herbeigerufen werden müssen, seit einigen Jahren verfügt die Hechinger Feuerwehr aber über einen Wechsellader, der Spezialcontainer der Feuerwehr transportieren kann – aber natürlich auch ganz normale Container.

Sehr sorgfältig, um keinen Schaden an der Presse zu verursachen, wurde der große Metallbehälter vom Gebäude weggerückt und sichergestellt, dass sich nirgends mehr Glutnester halten konnten. Der Container kam dann auf die Mülldeponie, der Einsatz war beendet.

"Endlich mal nichts mit Corona"

"Endlich mal nichts mit Corona", rief während der Löscharbeiten ein Passant den Rettungskräften zu. Das stimmte aber nur fast. Auch wenn das für Laien schwer erkennbar war, bestimmte Gruppen der Einsatzkräfte hielten Abstand, "und Desinfektion wird hier sehr ernst genommen", so Frank Brecht. Die sonst übliche Abschlussbesprechung entfiel deshalb auch. So soll vermieden werden, dass bei einem Verdachtsfall die gesamte Abteilung in Quarantäne müsste.

Der Lebensmitteldiscounter konnte ungestört geöffnet bleiben, allerdings überprüfte noch der Wirtschaftskontrolldienst, ob durch Rauchgase nicht irgendwo Lebensmittel betroffen sein könnten.