Auf diesem Weg wurde die 72-Jährige von einem anatolischen Hirtehund der Rasse Kangal tot gebissen. Foto: Zahner

43-Jährige muss sich wegen Vorwurfs der fahrlässigen Tötung verantworten.

Hechingen/Stetten a.k.M. - Nach der tödlichen Attacke eines Hundes auf eine Seniorin hat die Staatsanwaltschaft Hechingen Anklage gegen die 43-jährige Hundehalterin erhoben. Dies hat die Staatsanwaltschaft am Freitag bekanntgegeben.

Am Abend des 30. Mais 2017 gelang es einem aggressiven Hund der Rasse Kangal sich zu befreien, obwohl er angekettet war. Der Hund ging im Ortsteil Frohnstetten auf die 72-jährige Spaziergängerin los und fügte ihr schwere Bissverletzungen an Kopf und Hals zu.

Durch die Staatsanwaltschaft Hechingen und das Polizeipräsidium Konstanz wurden daraufhin unverzüglich umfangreiche Ermittlungen aufgenommen. Durch die Ermittlungen hat sich der Verdacht ergeben, dass das Grundstück, auf welchem der Hund lebte, für die Haltung eines Kangals ungeeignet war.

Auch hat sich der Verdacht ergeben, dass die Beschaffenheit des Halsbandes, mit welchem der Hund im Garten angekettet war, so schlecht war, dass dieses riss und sich der Hund befreien konnte.

Aufgrund dessen wurde durch die Staatsanwaltschaft Hechingen mittlerweile wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung gegen die 43 Jahre alte Hundehalterin sowie gegen einen 47 Jahre alten Mann, der ihr den Hund überlassen und um die Zustände der dortigen Haltung des Hundes gewusst haben soll, Anklage am Sigmaringer Amtsgericht erhoben.

Für ein mögliches, strafrechtlich relevantes behördliches Fehlversagen im Zusammenhang mit der Hundehaltung haben sich durch die Ermittlungen keine Anhaltspunkte ergeben.