Hauptversammlung: Michael Hegele übergibt sein Amt an Ulrike Stoll-Dyma und Katja Kohler
Neue Epoche in der Vereinsführung der Hechinger Stadtkapelle: Michael Hegele hat nach 25 Jahren sein Amt als Vorsitzender abgegeben. Seine Nachfolge tritt ein Duo an: Ulrike Stoll–Dyma und Katja Kohler.
Hechingen. Dass ihm der Schritt schwer fällt, war Michael Hegele anzumerken. Als sich die Musikerkollegen zum Beifall für ihn erhoben, wurde sein Gesicht rot und die Augen feucht. Und auch Joachim Reste, sein Stellvertreter, blickte gerührt. Die beiden waren über Jahre ein enges Team. Joachim Restle übernimmt nun die Aufgabe, mit den beiden "Neuen" die Zukunft zu gestalten.
Dabei hat er familiäre Hilfe, denn das Amt von Kassiererin Steffi Schöntag übernimmt seine Tochter Marybeth Restle, die beruflich als Steuerexpertin arbeitet und schon seit ihrer Kindheit in der Stadtkapelle aktiv ist. Als Aktiven-Beisitzer übernahm Jana Köhler das Amt von Rolf Schlegel, als Passiven-Beisitzerin wurde Melanie Fecker gewählt.
Was für eine Aufgabe das neue Vorsitzenden-Duo übernimmt, zeigte sich zuvor im Jahresbericht, den noch einmal Michael Hegele vortrug. Das Open-Air im Fürstengarten und das Jahreskonzert im Herbst waren musikalische Höhepunkte, die aber auch von viel Organisationsarbeit begleitet sind. Nicht zuletzt auch das Kinderfest, bei dem die Stadtkapelle als Ensemble auftritt und gleichzeitig einen Vereinskiosk betreibt.
Ebenfalls beachtlich: Die eigene Jugendarbeit der Stadtkapelle, in der sie viel Geld aber auch ehrenamtliches Engagement investiert. Das eigenständige Jugendteam im Verein kümmert sich darum, dass die Nachwuchsmusiker auch in das gesellige Leben der Kapelle integriert werden. Ausflüge und sonstige Aktivitäten haben hier einen hohen Stellenwert. Für Michael Hegele sind das zwei Erfolgsfaktoren für die Vereinsarbeit: "Die Musik muss Spaß machen, und die Kameradschaft stimmen." Das alles zu organisieren, habe ihm 25 Jahre viel Spaß gemacht. Er hielt aber fest: "Ihr ward eigentlich ein pflegeleichter Haufen."
Allerdings auch ein Haufen, dem wohl manchmal die Puste ausgeht. Jedenfalls ist Dirigent Bernd Haid mit der Anwesenheit in den Proben sehr unzufrieden, wie er in seinem Bericht hervorhob. Einerseits sei das schade, weil das Ensemble bei höherem Probeneifer viel besser spielen könnte, andererseits sei er immer erstaunt, was für große Fortschritte man bei den Probenwochenenden mache. Er rief zum fleißigen Proben auf und riet, auch mal Lehrgänge zu besuchen.
Schriftführer Manuel Steidel zeigte in seinem Bericht, mit welcher Hingabe er sich auch um die Dokumentation von Berichten und Fotos der Aktivitäten der Kapelle kümmert, vergaß aber nicht die Bitte, ob ihn hier jemand von den Mitgliedern etwas entlasten könnte.
Fröhlich und strahlend hielt Lisa-Marie Wasserkampf ihren Bericht als Jugendleiterin. 42 junge Leute werden derzeit an die Musikkapelle herangeführt. Manche spielen auch Oboe und Fagott, was in der Kapelle dringend gebraucht werden könnte. Dass das Jugendvorspiel als Brunch organisiert worden sei, habe sich sehr bewährt, hob sie hervor.
Die Entlastung nahm anschließend Dorothee Müllges als Erste Beigeordnete vor. "Sie sind aus dem Stadtgeschehen nicht wegzudenken" würdigte sie die vielen Veranstaltungen, die die Stadtkapelle musikalisch begleitet oder gleich selber organisiert. Die Entlastung erfolgte ebenso einstimmig wie die anschließende Satzungsänderung, die für die Wahl eines Vorsitzenden-Duos notwendig war.
In der Hauptversammlung wurden auch Mitglieder durch den Blasmusikverband geehrt. Unglaubliche 70 Jahre als Aktiver im Verein ist Hans Dietmann. Auf immerhin 60 Jahre bringt es Klaus Rehberg, auf 30 Jahre Jürgen Wetzel, 20 Jahre aktive Musiker sind Sandra Löffler, Sascha Lübbe, Lukas Stemer, Patrik Wasserkampf und Patrik Maier. Zehn Jahre aktive Mitglieder sind Lukas Schneider und Luis Spaich.
Vom Verein für ihre Treue geehrt wurden zudem Lisa-Marie Wasserkampf (15 Jahre) und Bettina Lindner (25 Jahre).
