Die Stadt treibt die Planung für die Obertorplatz-Tiefgarage trotz Klage-Drohung des Klaiber-Wirts unbeirrt voran. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterin Bachmann tritt "falschen Aussagen" des Klaiber-Wirts entgegen

Hechingen (kla). Unbeirrt verfolgen Gemeinderat und Bürgermeisterin Dorothea Bachmann die Tiergaragenpläne für den Obertorplatz weiter. Der von den Klaiber-Wirten angedrohten Klage sieht die Stadt gelassen entgegen. "Wir haben auch einen sehr guten Fachanwalt", so Bachmann.

Die Bürgermeisterin nutzte gestern im Gemeinderat die Chance, auf einen Bericht in unserer Zeitung zu reagieren, in dem über ein Gespräch mit Klaiber-Wirt Rainer Hahn und seinem Anwalt berichtet wurde. Hahn behauptete dort, die Stadt lehne jedes Gespräch mit ihm ab.

"Das ist falsch", so die Bürgermeisterin. Es habe mehrere Einladungen gegeben, Hahn habe aber stets andere Leute – unter anderem seinen Steuerberater – vorgeschickt, einmal sei nicht zu einem Termin erschienen. Die Stadt sei zudem in der Tiefgaragenplanung auf seine Änderungswünsche eingegangen.

Für Unsinn hält sie auch das Argument von Hahn, die geologischen Untersuchungen des Obertorplatz-Untergrunds seien unzureichend, deshalb sei nicht auszuschließen, dass die Tiefgarage auf Lias-epsylon-Untergrund bei einem Erdbeben ins Rutschen gerät. "Mehrere renommierte Firmen, die schon viele Tiefgaragen gebaut haben, haben auch für Hechingen geplant", sagt Bachmann. Niemand bezweifle dort, dass das geologische Gutachten den DIN-Normen entspricht.

Bachmann berichtete auch, dass der Klaiber-Wirt im Falle einer gütlichen Einigung von der Stadt seine Anwaltskosten ersetzt haben wollte, und dass ihm – wie den anderen Nachbarn auch – tatsächlich Entschädigungen für Nachteile durch die Bauarbeiten in Aussicht gestellt wurden. Das reichte wohl nicht aus. Dass nach Hahns Ansicht die Bauarbeiten fünf Jahre dauern werden, sei auch schlicht falsch, so Bachmann. Maximal drei Jahre, wenn in einem Stück durchgebaut wird, sogar nur 21 Monate, so rechnen Bauexperten.

Die Gefahr, das die Kosten aus dem Ruder laufen könnten, sei ebenfalls praktisch ausgeschlossen. Das bestätigte im Rat auch Siegfried Klotz, Bauingenieur mit 45 Jahren Berufserfahrung, der mit seinem Stuttgarter Baumanagement-Büro für das Kosten-Controlling zuständig ist. Er hat genau nachgerechnet. Fazit: Die Tiefgarage wird 5,6 Millionen Euro kosten, die Gestaltung des Obertorplatzes drei Millionen, Landeszuschüsse fließen 1,5 Millionen Euro. Macht im Endeffekt für die Stadt 7,1 Millionen Euro, und da sei ein Sicherheitspuffer bereits eingerechnet.

Er riet außerdem davon ab, das Projekt in zwei Abschnitte zu teilen: "Bauen Sie in einem Stück, das ist das Beste", meinte er. Der Gemeinderat wird nächste Woche am Donnerstag, 1. Oktober, eingehend über das Tiefgaragenprojekt beraten, der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan soll in der Sitzung am 22. Oktober fallen. Baubeginn wäre dann nächstes Jahr. Und wenn Rainer Hahn vor Gericht klagt? "Das hätte keine aufschiebende Wirkung" ist sich Bachmann nach Rücksprache mit dem Anwalt der Stadt sicher.