Ein Vorschlag, wie das Aviona-Areal einmal aussehen könnte. Foto: Mantei

Pläne für Neubau im Gemeinderat vorgestellt. 50 bis 80 Plätze für Asylbewerber.

Hechingen - Es handelt sich zwar nur um eine "grobe Planung", doch Landrat Pauli und Dorothee Müllges konnten dem Gemeinderat einiges zum geplanten Neubau auf dem Aviona-Areal mitteilen. Neben Plätzen für Asylbewerber wäre auch ein sozialer Wohnungsbau denkbar.

Der Entwurf ist vorläufig, ein Vorschlag, wurde betont. Klar ist aber, dass 50 bis 80 Plätze für Asylbewerber geschaffen werden sollen: Neben der Nachnutzung des Zentrums am Fürstengarten (wir berichteten) stand in der Sondersitzung des Gemeinderates am Mittwochabend auch das Aviona-Areal auf der Tagesordnung.

Es sei "ein Beispiel, wie es aussehen kann", sagte Dorothee Müllges vom Landratsamt bei der Vorstellung der Pläne. Das Areal soll in Unterkunft, Begegnungszentrum und Verwaltung aufgeteilt werden. Man könne sich auch vorstellen, ein Bürgercafé anzubieten. In jedem Fall soll im neuen Gebäude die Integration "gefördert und gelebt" werden.

Doch: "Haben die Räte Einfluss auf das Bauwerk?", wollte Stefan Löffler wissen. "Rechtlich nicht", sagte Landrat Günther-Martin Pauli. Doch die Genehmigungsbehörde sei die Stadt Hechingen. Somit herrsche dort quasi Planungshoheit. Aber das neue Gebäude wird sich "selbstverständlich ins Stadtbild einfügen".

Das Landratsamt stehe zudem in Kontakt mit dem Arbeitskreis Asyl, den Schulen, der Caritas und der KBF- Stiftung, teilte Müllges mit. Das neue Gebäude soll Raum bieten für ehrenamtliches Engagement. Spielecken, Seminare und Kurse, ein Quartiersmanagement und eine Anlaufstelle für Bürger.

Und was, wenn es gar keinen Bedarf für Flüchtlingsunterkünfte gibt? Dann wäre auch sozialer Wohnungsbau denkbar – oder eine Mischnutzung. Dafür braucht es aber erst noch einen Investor.

Einrichtung nach Balinger Vorbild

Der Beschluss fällt im Kreistag bis zum 16. Juni. Darauf soll direkt die Ausschreibung folgen. Im August werden wohl die ersten Aufträge vergeben.

Eine ähnliche Unterkunft gibt es in Balingen. So lud Dorothee Müllges die Gemeinderatsmitglieder ein, die Einrichtung zu besuchen, um sich ein besseres Bild davon machen zu können. Die Ratsmitglieder signalisierten Interesse.