Sulamit Schuler. Die Künstlerin aus Schlatt stellt im Hechinger Rathaus aus. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung in der Rathausgalerie stellt Werke von Sulamit Schuler aus Schlatt vor

Von Andrea Maute

 

Hechingen. Faszinierende Resultate des Experimentierens und Spielens mit Farben auf gewebten Stoffen präsentiert die Künstlerin Sulamit Schuler derzeit in der Hechinger Rathausgalerie.

Am Sonntag wurde die Ausstellung mit dem Titel "Gewebte Welten" feierlich eröffnet. Das Querflöten-Duo Hanns Stefan Doege und Anne-Sophie Heneka begleitete die Vernissage musikalisch.

Die Weberei hat eine lange Tradition. Wie Bürgermeisterin Dorothea Bachmann in ihrer Begrüßung erläuterte, gehört sie neben der Töpferei und Wirkerei zu den ältesten Handwerkskünsten der Menschheit.

Sulamit Schuler, die seit 2007 in Schlatt zu Hause ist, hat die Kunst der Herstellung textiler Flächengebilde schon vor längerer Zeit für sich entdeckt: Aus Wolle fertigt sie Bilder, die durch Farbspiele und die Wärme des Materials eine einzigartige Ausstrahlungskraft entfalten. Zum ersten Mal mit dem Weben sei sie in der Waldorfschule in Berührung gekommen, erklärte die Künstlerin am Sonntag. Kreative Arbeit sei stets das Betätigungsfeld gewesen, das sie besonders liebe. Wie in der Musik durch Klangfarben und Töne, so ließen sich auch auf Bildern Sinfonien erzeugen, so Sulamit Schuler.

In ihren Werken kommen diese Sinfonien in einem fließenden, sich in sanften Wellen vollziehenden Übergang der Farben zum Ausdruck. Ob als ausgeprägter Kontrast, der sich im "Regenbogenmorgen" von Schwarz- und Blautönen über ein sattes Rot bis zum leuchtenden Gelb erstreckt, oder als sanfte, die Stimmung eines "Frühlingstraums" atmende Landschaft: Stets offenbaren sich Welten, die das Auge des Betrachters fesseln.

Teilweise arbeite sie nach Vorlage, aber oft auch einfach "aus dem Kopf", inspiriert von der eigenen Fantasie, erklärte die Künstlerin. Jedes Werk sei ein Unikat. Aufwändigere Motive nähmen bis zu einem Monat Arbeit in Anspruch. "Ich erlebe während meines Schaffens einen dynamischen Wachstumsprozess der Weiterentwicklung", beschreibt Sulamit Schuler ihre Leidenschaft. Während der Arbeit an einem Bild, entstehe bereits die Idee für das nächste. "Ich kann einfach nicht aufhören", gesteht die Künstlerin.

Die Ausstellung im Rathaus ist bis zum 5. Mai montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.