Seit zehn Tagen ist Kater Max aus Bechtoldsweiler verschwunden. Er ist nur eine von sechs Katzen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander auf einmal weg sind. Keines der Tiere wurde tot aufgefunden. Foto: Schwarz

Katzen verschwinden in Bechtoldsweiler spurlos: Seit dem Sommer häufen sich die Fälle im Hechinger Teilort.

Hechingen-Bechtoldsweiler. Sechs Katzen sind im Bechtoldsweiler Neubaugebiet seit dem Sommer spurlos verschwunden. Die Besitzer sind alarmiert und verunsichert.

"Alle sind schockiert und keiner kann es sich erklären", sagt Amanda Schwarz aus Bechtoldsweiler. Sie ist eine von mehreren Katzenbesitzern im Neubaugebiet Unterer Kirchweg und Zu den Linden, denen seit Juli eine Katze abhanden gekommen ist. Insgesamt sechs Katzen sind in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wie vom Erdboden verschluckt, zwei Katzen einer Familie sind sogar in der selben Nacht abhanden gekommen.

Amanda Schwarz selbst vermisst seit zehn Tagen ihren fünf Jahre alten Kater Max. Nach einem nächtlichen Ausflug am Sonntag kam der Freigänger einfach nicht mehr zurück. Lange hat sie die Straßen und Wege nach ihrer Katze abgesucht, aber nichts gefunden. Sie hat sämtliche Tierschutzgruppen und -heime in der Umgebung abtelefoniert und auch bei der Polizei und dem zuständigen Jäger nachgefragt, aber niemand hat Max gesehen.

Dass der getigerte Kater Opfer eines Unfalls wurde, schließt Amanda Schwarz inzwischen eigentlich aus. Als Katzenbesitzerin müsse man natürlich mit Unfällen rechnen, aber dass so viele Katzen innerhalb kurzer Zeit in ihrer Straße verschwunden sind, lässt bei Amanda Schwarz eher die Vermutung aufkommen, dass jemand die Katzen absichtlich fängt und aus dem Weg räumt. "Kein angenehmes Gefühl, hier um die Häuser solch einen Katzendieb herumschleichen zu wissen", sagt sie. Dass sich jemand in der Nachbarschaft von den Tieren gestört fühlt und sie wegschafft, denkt sie nicht. "Wir pflegen hier ein freundliches und offenes Miteinander", sagt Schwarz. Verdächtige Beobachtungen habe auch keine der betroffenen Familien gemacht. Ihre Häuser liegen am Rand des Naturschutzgebiets, ein idealer Platz für Katzen. "Früher hat man hier immer eine Katze irgendwo in der Wiese sitzen sehen", meint Amanda Schwarz, jetzt sei die Wiese hinter dem Haus völlig verwaist. Es sei grausam und traurig zu sehen, wie die Nachbarskinder suchend über die Wiesen laufen, um ihre Tiere zu finden.

Die Anwohner im Neubaugebiet seien jetzt verunsichert, ob sie ihre Katzen überhaupt noch vor die Tür lassen sollen. Amanda Schwarz und ihre Nachbarn haben beschlossen, wachsam zu sein, damit nicht noch mehr Tiere verschwinden. "Wir werden uns über Beobachtungen austauschen", sagt Schwarz.