Die Viertklässler arbeiten im Technikraum der Werkrealschule am "Heißen Draht". Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Kooperation: Viertklässler bekommen Einblick in die Arbeit an der Hechinger Werkrealschule

Anschauen ist wichtig, ausprobieren ist besser. Unter diesem Motto steht das Kooperationsprojekt der Hechinger Werkrealschule mit den Grundschulen, bei dem Viertklässler einen Einblick in die Arbeit an der Werkrealschule bekommen.

Hechingen. Insgesamt 127 Viertklässler aus sechs Grundschulklassen nutzten jetzt bei einem Schnuppertag die Möglichkeit, die Werkrealschule kennenzulernen. Schon beim Rundgang durch die Schule, bei dem die Viertklässler hinter fast alle Türen blicken konnten, stand das eigene Tun im Vordergrund.

Im "Spielcasino" standen Billardtisch und Air-Hockey zum Ausprobieren bereit und im Fitnessraum ging’s gleich auf die Laufbänder. Sportlehrer Peter Burkhart, der an der Schule einen Fitnessführerschein anbietet, erklärte den Grundschülern, worauf es beim Training ankommt.

Nebenbei gab es Infos zum Schulalltag aus erster Hand, denn die Führung durchs Haus hatten Siebtklässler übernommen. "Wir haben hier viele AGen", schwärmte etwa die zwölfjährige Giusi. "Man kann alles ausprobieren und dabei herausfinden, was man am besten kann." Ihre Mitschülerin Katy betonte: "Man kann hier einfach seine Handwerklichkeit beweisen."

Dies durften dann auch die Viertklässler. Gestärkt nach einem Vesper im Schülercafé ging es an die Nähmaschine oder die Werkbank. Unter Anleitung der Hauswirtschaftslehrerinnen Sybille Gompper und Anja Riedlbeck durften die Grundschüler auf farbigem Karton die Umrisse von Geschirr und Besteck nachnähen und so selbst testen, wie eine Nähmaschine funktioniert.

Im Technikraum wiederum stellten die Schüler mit den Lehrern Thomas Brauchle und Peter Burkhart einen "heißen Draht" her – ein Geschicklichkeitsspiel aus einem Drahtgestell, das mit einer Drahtschlaufe umfahren werden muss, ohne dass das angeschlossene Lämpchen leuchtet.

"Wir legen besonderen Wert auf das manuelle Arbeiten", beschrieb Brauchle den Schwerpunkt an der Werkrealschule. In diesem Zusammenhang spiele auch die Berufsorientierung eine große Rolle, bei der besonders handwerkliche Berufe gefördert würden. Ein Baustein dabei seien die KooBO-Projekte (Kooperative Berufsorientierung), bei denen die Schüler ein Schuljahr lang zusammen mit Experten von außerhalb Praxisluft schnuppern können.

Klassenlehrer sind feste Ansprechpartner

Neben der Nähwerkstatt und dem Streuobstprojekt zählt auch die Fahrradwerkstatt dazu, die die Grundschüler ebenfalls kennenlernten. Diese nutzten die Gelegenheit zum Nachfragen. "Es war toll, wie neugierig die Grundschüler waren", freute sich die Siebtklässlerin Giusi am Ende, schließlich sei die weiterführende Schule ein großer Schritt.

"Die Schüler sollen sich bei uns aufgehoben fühlen“, betont Brauchle in diesem Zusammenhang. Dazu trage das Klassenlehrerprinzip im Wesentlichen bei. An der Hechinger Werkrealschule decken Klassenlehrer viele Fächer ab und sind viele Stunden in ihrer Klasse, so dass die Schüler einen festen Ansprechpartner haben.