An diesem Tisch entstehen auf einem speziellen Grafik-Computer die Karikaturen von Klaus Stopper. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Klaus Stopper eröffnet Ausstellung mit Karikaturen und Stadtansichten im Hechinger Rathaus

Eine Stadtchronologie zum Schmunzeln und eine Liebeserklärung an die Heimatstadt, das ist die Ausstellung "Oh Hechingen, du Schräge" mit Karikaturen und Bildern von Klaus Stopper. Am Freitag, 16. Februar, wird sie im Rathaus um 19 Uhr eröffnet.

Hechingen. "Hoffentlich kommen wir hier schnellstmöglich wieder weg", soll sich Klaus Stopper beim Blick aus dem Autofenster gedacht haben, als es ihn im Jahr 2000 mit seiner Familie der Arbeit wegen nach Hechingen verschlug.

Als Redakteur des Schwarzwälder Boten befasst er sich seit diesem Moment dennoch mehr oder weniger freiwillig jeden Tag mit der Zollerstadt und ihren Geschicken – und man kann wohl sagen: schon sehr bald hatte sich seine Beziehung zu Hechingen grundlegend gewandelt. "Oh Hechingen, du Schräge" ist die künstlerische Liebeserklärung des Karikaturisten und Malers an seine Heimatstadt.

Dass Hechingen so schräg ist, liegt an der Topografie

Dass Hechingen einfach "schräg" ist, das meint Klaus Stopper ganz wörtlich, ist vor allem der Topografie geschuldet. Deshalb zitiert er mit dem Titel seiner Ausstellung auch schelmisch das Hechinger Heimatlied "O Hechingen, du traute, geliebte Heimatstadt, du berghinangebaute". Der Höhenunterschied zwischen der Ober- und der Unterstadt ist es nämlich auch, der es Stopper angetan hat und der die Stadt für ihn so besonders macht. "Das ist als Motiv total spannend! Flache Städte finde ich langweilig", sagt er.

Seine Ölmalereien, die in der Ausstellung zu sehen sind, zeigen Stadtansichten "vom Rathaus bis zur Staig", also eine der "schrägsten Ecken" Hechingens. "Das ist die Nahtstelle zwischen Ober- und Unterstadt", sagt Stopper. Eben weder oben noch unten, sondern einfach schräg.

Zu sehen sind in der Ausstellung, die am Freitag, 16. Februar, im Hechinger Rathaus eröffnet wird, aber vor allem Karikaturen. Auf den witzigen Bildchen, die jeden Samstag in verschiedenen Ausgaben des Schwarzwälder Boten erscheinen, finden sich überall Hechinger Ereignisse und Persönlichkeiten.

Zusammen bilden die Zeichnungen so eine Art Stadtchronologie der vergangenen Jahre, denn die Karikaturen zeichnet Stopper immer am Donnerstagabend zu einem aktuellen Thema. "Man erinnert sich da auch an Geschehnisse zurück, die man vielleicht schon vergessen hatte. Viele der Karikaturen haben ja durchaus einen ernsten Kern", so Stopper.

Die Ausstellungseröffnung am Freitag, 16. Februar, um 19 Uhr wird vom Chor "HechSinger – die Stimmbande" musikalisch umrahmt. Die Begrüßung übernimmt der Erste Beigeordnete der Stadt Philipp Hahn, die Einführung in die Werke Wilfried Schenkel.

Stopper, der in Friedrichshafen geboren wurde und in Tettnang aufgewachsen ist, zeichnet bereits seit seiner Jugend. Erste Karikaturen fertigte er für das Abschlussheft seines Abiturienten-Jahrgangs an. Anschließend begann er ein Studium der Kunstgeschichte, das er nach wenigen Monaten wieder abbrach. Es folgten eine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten, die Arbeit für die AOK Friedrichshafen und ein Studium der Verwaltungswissenschaft. 1990 wird Stopper freier Mitarbeiter des Südkuriers in Konstanz, zum Jahreswechsel 1990/91 erscheint dort seine erste Zeitungskarikatur. Über die Kreisnachrichten in Calw kommt Stopper zum Schwarzwälder Boten, seit dem Jahr 2000 ist er Redakteur in Hechingen, seit 2013 leitet er die dortige Lokalredaktion. Mit dem Kunstverein Hechingen hat Stopper bereits mehrfach ausgestellt.

Weitere Informationen: Die Ausstellung "Oh Hechingen, du Schräge" ist bis zum 20. April während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen sowie an den Sonntagen, 18. Februar und 25. Februar, von 14 bis 17 Uhr.