Gerd Schollian hat immer etwas zu tun. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Römerfreilichtmuseum: Ursula Schollian für enormes Engagement gewürdigt

Wie geht es weiter mit dem Freilichtmuseum in Stein, wenn Gerd Schollian und seine Frau Ursula sich aus den Reihen der Aktiven zurückziehen? Diese Frage wurde nun im Vorstand beraten.

Hechingen. Entdeckt wurde das römische Landgut 1971, und zumindest seit der Gründung des Fördervereins hat Gerd Schollian zentral die Geschicke auf der Anlage gelenkt. Gemeinsam mit vielen weiteren Vorstandsmitgliedern, ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, Landesdenkmalamt und der Stadt wurde eine geschichtlich geprägte touristische Einrichtung geschaffen, die bisher über eine Million Besucher anzog und überregional bekannt ist.

Nach über 40 Jahren Engagement ziehen sich Gerd Schollian und seine Frau Ursula aus den aktiven Reihen zurück. Ursula Schollian hat nun nach Jahrzehnten ihr Amt als ehrenamtliche Leiterin des Museumsshops aufgegeben. Nun will sich auch ihr Ehemann in Raten zurückziehen, allerdings so, dass der Fortbestand des Freilichtmuseums gesichert bleibt.

Seine Bitte an den Vorstand, ihn von Arbeit in der Geschäftsführung und im täglichen Betrieb vor Ort zu entlasten, ist nicht leicht zu erfüllen. Täglich arbeitet er für den Verein morgens im Büro, tagsüber bei Rekonstruktionsarbeiten oder bei Ausgrabungen in der Anlage, abends und an Wochenenden oft wieder im Büro oder in Sitzungen.

Fülle der Aufgaben auf mehrere verteilen

Dass er hier auch teilweise Rückschläge und Enttäuschungen verkraften musste und es "nicht allen recht" machen konnte, verhehlt er nicht. Hier einen einzelnen Nachfolger für Schollian zu finden, ist angesichts der Fülle an bisherigen Aufgaben, die er ausfüllte, praktisch undenkbar. Im Vorstand wird dies genauso gesehen, und so wurde nun beschlossen, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.

Was nicht heißt, dass Gerd Schollian nun in den Ruhestand geht. Er will sich nun auf die Fertigstellung des Wiederaufbaus des antiken römischen Tempelbezirks konzentrieren. Er wird weiterhin als Vorsitzender des Fördervereins für die Gesamtleitung verantwortlich sein und in der Verwaltung aktiv bleiben.

Unterdessen hat seine Frau Ursula Schollian den Absprung schon etwas konsequenter umgesetzt, und so wurde sie für ihre über 40-jährige Mitarbeit in der Versammlung besonders gewürdigt. Sie hatte in den Anfangsjahren aktiv an Ausgrabungen mitgearbeitet, nach Gründung des Fördervereins 1978 übernahm sie mit anderen Mitgliedern die Versorgung und Betreuung von Ausgräbern und Besuchern.

Als schließlich Freilichtmuseum, Kiosk und Museumsshop eröffneten, übernahm sie die Verantwortung. Hohe Qualität aber auch Herzlichkeit im Umgang waren zwei Prinzipien, die sie vereinte. Und Einsatzbereitschaft. Die gesamte Saison über war sie von früh bis spät in der Anlage zu finden.