Bebauungsplan-Entwurf für Lebenshilfe-Projekt liegt vor. Wird Blick auf Burg durch Halle beeinträchtigt?
Hechingen - Bislang überzeugt der Hechinger Campingplatz am Weiher seine Gäste durch einen grandiosen Blick auf die Zollerburg. Der Blick könnte künftig durch eine sieben Meter hohe Halle deutlich beeinträchtigt werden.
So hoch könnte nach dem aktuell vorliegenden Bebauungsplan die Werkhalle des Lebenshilfe-Projekts für Menschen mit psychischer Erkrankung werden, der am Mittwoch im Bauausschuss des Gemeinderat vorberaten wurde.
Obwohl im Rat grundsätzlich eine sehr große Zustimmung für das Lebenshilfe-Vorhaben zu spüren ist – bei ambulanten Angeboten für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Hechingen gibt es noch deutlichen Nachholbedarf – stieß dieser Aspekt schon auf Bedenken. "Keine Frage, hier wird eine schöne Grünfläche überbaut, die ist dann weg", räumte Stadtbaumeisterin Helga Monauni offen ein.
Als erklärter Gegner des Weiher-Standorts für das Lebenshilfeprojekt meldete sich auch wieder CDU-Rat Lutz Beck zu Wort. Er warf der Stadt planerisches Versagen vor, dass dieses Gelände schon vor der Einrichtung des Campingplatzes nicht als Wohngebiet ausgewiesen worden sei. "Das hätte hier reingepasst", meinte er. Nun baue man "mal wieder einen Gewerbebetrieb mitten in ein Wohngebiet rein". Zum Ausgleich lege man am Killberg IV ein Wohngebiet an, das so weit vom Stadtzentrum entfernt sei, dass niemand zu Fuß Richtung Kernstadt gehen werde.
Nach einigem Hin und Her war dann aber klar, dass der aktuelle Bebauungsplan den Rückhalt der Gemeinderäte hat. Sie stimmten diesem Plan mit großer Mehrheit zu, ebenfalls dem Vorschlag, dass die Stadt eine entsprechende Änderung im Flächennutzungsplan anpeilt. Das ist die Voraussetzung für einen Bebauungsplan.
Die Entscheidung über beide Themen fällt nächste Woche im Gemeinderat.
