Die Bürgerinitiative wünscht sich, dass der allgemeine Leinenzwang in Hechingen aufgehoben wird (Symbolfoto). Foto: © LUM3N / pixabay

Bürgerinitiative fordert Zurücknahme des Leinenzwangs. Vorwurf: Hundehalter werden "kriminalisiert".

Hechingen - Nachdem am vergangenen Donnerstag die Gründungsversammlung der Bürgerinitiative "Hundefreunde Hechingen" stattgefunden hat, wendet sich deren Sprecher Ralf Adler nun mit einem Schreiben an die Stadtverwaltung und den Gemeinderat.

"Wir fordern vom Gemeinderat und der Stadtverwaltung die Zurücknahme des Allgemeinen Leinenzwangs für alle Hunde in Hechingen", heißt es gleich zu Beginn des Briefes, der auch unserer Zeitung vorliegt. Die Anordnung habe unter den Hundehaltern viel Verwirrung gestiftet, da davon die Rede sei, dass man Hunde im "Innenbereich" an der Leine führen müsse. Niemand wisse so richtig, wo der "Innenbereich" aufhöre und der "Außenbereich" anfange, meint Adler.

Dem Schreiben angehängt war auch die alte Polizeiverordnung der Stadt Hechingen, in der noch kein allgemeiner Leinenzwang vorgesehen ist. Die Bürgerinitiative ist der Meinung, es habe keine konkreten Anlässe gegeben, die Verordnung in punkto Hunde zu verschärfen.

Im zweiten Teil des Schreibens wird der Ton dann noch schärfer. Seit der allgemeine Leinenzwang gelte, würden die vielen hundert Hundehalter in Hechingen "zunehmend drangsaliert und sogar kriminalisiert", behaupten die Hundefreunde. Alle Hunde würden unter den Generalverdacht gestellt, dass sie gefährlich seien. Weiter heißt es: "Wir betrachten dies als schweren Eingriff in unsere persönlichen Freiheitsrechte als Bürger dieser Stadt. Die Hundehalter werden somit gezwungen, mit dem Auto die Stadt zu verlassen, um ihren Hunden woanders artgerechte und dem Tierschutzgesetz entsprechende Bewegungsmöglichkeiten bieten zu können."

Auch wünscht sich die Bürgerinitiative, dass diskutiert wird, wie man das Zusammenleben von Hundebesitzern und Bürgern, die keinen Hund besitzen, reibungslos gestalten könne. Positive Ideen wie ausgewiesene Hunde-Spazierwege und das Anlegen von Hundespielwiesen sollten dabei im Vordergrund stehen.

Bürgermeister Philipp Hahn äußerte sich bereits zu dem Schreiben: "Wir haben das ja heute erst erhalten. Ich denke, da wird es im Laufe des Dezembers eine Stellungnahme geben. Gut Ding will Weile haben."