Die Don Kosaken kamen beim Publikum gut an. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Maxim Kowalew Don Kosaken" singen in der Johanneskirche / Publikum ist begeistert

Hechingen. Ein beeindruckendes Konzert hörten die Besucher am Freitag in der Johanneskirche. Die Stimmgewalt des Sextetts war kaum noch zu überbieten und ist in dieser Art schon lange nicht mehr in der Zollernstadt erklungen: Mit dieser besonderen Wucht, aber auch mit seinen leisen Tönen hatten es am Freitag die "Maxim Kowalew Don Kosaken" schnell verstanden, das Publikum in der voll besetzten Johanneskirche in ihren Bann zu ziehen.

Es war so was wie ein Glücksgriff, der Pfarrer Horst Jungbauer da mit dem Don Kosakenchor gelungen ist. Seine Freude war ihm bei der Begrüßung der Besucher der Veranstaltung in der Johanneskonzertreihe anzumerken. Vielleicht auch, weil ein Programmteil ganz der uralten sakralen Musik der russisch-orthodoxen Liturgie vorbehalten blieb.

Gästen sind die Volksweisen bekannt

Der andere war von traditionellen Liedern geprägt, bei denen so einige den überwiegend älteren Konzertgästen geläufig waren. Denn sie kannten noch zu gut die alten Volksweisen, die vor ein paar Jahrzehnten wesentlich durch den Siegeszug der "Serge Jaroff Don Kosaken" mit ihren Auftritten und Schallplatten in Westeuropa und Amerika bekannt wurden.

Doch schon die sakralen Lieder ließen tief in die russische Seele blicken. Zur orthodoxen Kirche zählt auch die Marienverehrung und da durfte ein derartiges Stück wie das wunderschöne "Ave Maria" (hier nach Bach/Gounod) nicht fehlen.

Als weitere gefällige Sakralwerke fielen das ursprünglich georgische Volkslied "Suliko" und "Ich bete an die Macht der Liebe" auf, letzteres mit dem Text vom pietistischen Prediger Gerhard Tersteegen und der Melodie vom Ukrainer Dmitri Stepanowitsch. Es ist das Lied, das auch bei der Vereidigung in der Bundeswehr angestimmt wird (Helm ab zum Gebet), hier aber im hervorragenden Chorsatz und mit einer Art "Heldentenorstimme" von Aliaksandr Lushchyk erklang.

Bei anderen wie das bekannte "Stenka Rasin" im zweiten Programmteil bestachen die tiefe Stimme von Evgenij Iakovlec und die ebenfalls bestechend tief klingende Stimme von Kiryl Padolski im Bass.

Typisch für manche der alten traditionellen Lieder vom Volk war das stetige Schnellerwerden zum Ende, das so genannte Stringendo-Prinzip. So präsentiert etwa bei den Liedern mit den schönen Mädchennamen wie "Katjuscha" und zum Schluss das berühmte "Kalinka", bei dem ein Bajan das Vokalensemble begleitete – also die russische Variante des Akkordeons, das keinerlei Tasten besitzt, sondern ausschließlich Knöpfe. Alles in allem war das Konzert ein Hörgenuss erster Güte.