Kriminalität: Schutzhütte bei Stein schwer beschädigt / Nicht der erste Fall von Vandalismus

Empörung, Wut und Fassungslosigkeit – das sind die Reaktionen auf die Nachricht, dass die Schutzhütte beim Tieracker in Stein erneut ein Opfer von Vandalismus geworden ist. Die Grillstelle wurde sogar komplett zerstört.

Hechingen-Stein. Die Ruhe nach dem Sturm – sie war nicht von langer Dauer. Noch keine fünf Monate ist es her, dass sich an genau derselben Stelle ein Bild der Zerstörung bot. Im Zuge eines wilden Gelages – diese Vermutung legten jedenfalls die damals aufgefundenen Alkoholflaschen nahe – wurde die oberhalb von Stein gelegene Hütte massiv beschädigt. Eine erschütternde Nachricht für alle, die dieses beliebte Ausflugsziel gerne in ihre Wandertour einbinden oder dort Feste feiern.

Nun das Déjà-vu und dieselbe Schockstarre wie im November 2020. Er habe seinen Augen nicht getraut, berichtet Ortsvorsteher Harald Kleindienst, der bei einem Spaziergang auf den erneuten Vandalismus aufmerksam wurde und – so gesteht er – nun ziemlich "ratlos" ist. Denn die Bilanz nach Begutachtung des Schadens fällt ernüchternd aus. Sowohl die Holzverkleidung als auch die Klappläden wurden aus ihrer Verankerung gerissen und verbrannt. Und von der Grillstelle ist sogar nicht mehr als ein Haufen Asche übrig.

Warum eine solche Zerstörungswut? Das ist eine Frage, die nicht nur dem Ortsvorsteher auf den Nägeln brennt. Auch auf der Facebook-Seite der Ortschaftsverwaltung Stein bringen Bürger ihre Empörung zum Ausdruck. Manche finden für ihren Ärger sogar deutliche Worte, denn schließlich ist die im Zuge des Vandalismus beschädigte Hütte für die Allgemeinheit da.

Wie schon beim letzten Vorfall sind die Täter auch dieses Mal unbekannt. Selbst der Zeitrahmen, in dem sich das Geschehen abgespielt hat, kann nicht exakt bestimmt werden. Eventuell könnte sich das Ganze Ende letzter Woche zugetragen haben. Doch das abgelegene Gelände rund um die Uhr zu überwachen – das ist freilich ein Ding der Unmöglichkeit.

Was also tun, damit die Gefahr solcher Vorfälle künftig minimiert werden kann? Da

ist, so weiß Kleindienst, "guter Rat teuer." Bereits in der Vergangenheit hat sich der Ortschaftsrat darüber Gedanken gemacht und in die Wege geleitet, dass eine Sicherheitsfirma und die Polizei Kontrollgänge durchführen. Ferner wurde eine Benutzerordnung ausgearbeitet, die vorsieht, dass alle, die an der Schutzhütte feiern möchten, eine Kaution hinterlegen müssen.

Besondere Brisanz erhält die Frage, wie nun weiter verfahren wird, in Zusammenhang mit den Plänen zur Sanierung der Schutzhütte. Gemeinsam mit Bürgern wollten die Ortschaftsräte ehrenamtlich Zeit und Arbeit investieren, um der Hütte am Tieracker wieder ein ansprechendes Erscheinungsbild zu verleihen. 4000 Euro sind im städtischen Haushalt dafür eingestellt.

Doch was wird angesichts des erneuten Falls von Vandalismus jetzt aus dem Vorhaben? Soll überhaupt noch renoviert werden?

Darüber will der Ortschaftsrat in seiner nächsten Sitzung öffentlich beraten. Würde man die Pläne nun begraben, wäre das ja irgendwie auch "ein Zeichen von Schwäche", findet Kleindienst, der nicht nur den Bürgermeister von diesem Vorfall in Kenntnis gesetzt hat, sondern auch konstruktive Vorschläge von Seiten der Bürger entgegennimmt.

Auf Facebook haben letztere bereits eine Kameraüberwachung ins Gespräch gebracht, was hinsichtlich des Datenschutzes allerdings schwierig sein dürfte. Wie es weitergeht und welche Maßnahmen letztlich ergriffen werden, wird sich nach den Beratungen zeigen.