Polizisten sprechen mit den Jugendlichen über die Gefahren, die Soziale Medien bergen. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Polizei hilft mit: Hechinger Gymnasiasten lernen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien

Um Schüler vor den Folgen einer unsachgemäßen Mediennutzung zu bewahren, hat das Gymnasium Hechingen ein Präventionsprogramm auf die Beine gestellt. Smart-Phone und soziale Medien sind aus dem Alltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Dass die zum Teil exzessive Mediennutzung in vielen Bereichen zu Problemen führt, ist allgemein bekannt.

Hechingen. Um hier vorzubeugen, hat das Gymnasium schon seit Jahren ein komplexes Präventionsprogramm auf die Beine gestellt, dass sich mit den Gefahren des Internets beschäftigt. In verschiedenen Modulen wird bereits ab der fünften Klasse auf diese aufmerksam gemacht und Schüler sowie deren Eltern werden sensibilisiert.

Vor zwei Wochen schien die Welt noch weitgehend in Ordnung, und so war der Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe Anfang März, wo das Gymnasium zu einem Elternabend einlud, der sich an die Eltern der Unterstufe, insbesondere der Fünftklässler, wandte.

Axel Heiner vom Polizeipräsidium Balingen hielt vor gut 100 Eltern in der Aula einen Vortrag über die Gefahren des Internets. Dabei ging er gezielt auf die Nutzungsgewohnheiten von Jugendlichen ein und klärte vor allem rechtliche Fragen. Die Eltern erhielten darüber hinaus Informationsbroschüren.

Konkrete Fälle, die zeigen, wozu der Missbrauch führen kann

Die Eltern erkundigten sich insbesondere über Alternativen zu WhatsApp, das immer wieder durch problematische Bilder in Verruf gerät – auch, weil Daten abgegriffen werden können.

Auf den Elternabend folgten Vorträge für die Schüler – jeweils eine Doppelstunde nahmen sich Axel Heiner und sein Kollege Gerd Hartmann Zeit, um jede einzelne fünfte Klasse über die Gefahren zu informieren, denen sie im Internet und vor allem auch in den sozialen Medien ausgesetzt sind. Es ging in den Gesprächen auch um rechtliche Belange, und es wurden konkrete Fälle geschildert um zu zeigen, wozu der Missbrauch von sozialen Medien führen kann.

Gleich einen ganzen Vormittag kamen die Polizisten für die Schüler der siebten Klassen in die Schule. Den Schwerpunkt bildete hier das Thema "Cybermobbing" – eingangs wurde den Jugendlichen ein Film über ein Mädchen gezeigt, deren Bilder durch Soziale Medien in die falschen Hände geraten waren. Gemeinsam mit ihren Teamlehrern erarbeiteten die Schüler daraufhin Möglichkeiten, um mit schwierigen Situationen umzugehen oder diese besser ganz zu vermeiden.

Überdies besuchte die Polizei jede einzelne Klasse für eine Unterrichtsstunde, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen. Ein weiteres Modul des Präventionsprogramms besteht darin, dass die sechsten Klassen – jedoch ohne Unterstützung der Polizei – in Eigenregie sich mit dem Thema der ungewollten Kontaktaufnahme über soziale Medien und den daraus resultierenden Folgen befasst.

Das Gymnasium möchte durch das Präventionsprogramm die Schüler für das Thema sensibilisieren und Problemen, die durch die Nutzung sozialer Medien entstehen können, vorbeugen.

Wegen der Coronakrise erhält das Internet wiederum eine hohe Bedeutung für die Jugendlichen – hoffentlich nutzen die Schüler das Internet nun auch für Lernplattformen und profitieren hauptsächlich von den positiven Seiten, die soziale Medien haben.