Die "Neuzugänge" Christian Mahlenbrey und Moritz Keller werden von Andreas Hoch (links), Martin Kuricini (zweiter von links) und Frank Brecht (rechts) umrahmt. Foto: Janson Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Nachwuchs wird in Hauptversammlung thematisiert und diskutiert

Von Lennart Janson

Die Hauptversammlung der Feuerwehr Boll am vergangenen Samstag stand ganz im Zeichen der Effizienz. Wie es sich für die Feuerwehr gehört, wollten alle Anwesenden schnell ans "Ziel" gelangen.

Hechingen-Boll. Wobei das Ziel an diesem Abend zum Glück kein brennendes Haus, sondern die Fasnet war. Der Boller Abteilungskommandant Andreas Hoch begrüßte bei der Eröffnung besonders die Ortsvorsteherin Meta Staudt und alle anwesenden Ortschaftsräte.

Nach der Verlesung des Protokolls der Hauptversammlung des vorigen Jahres fasste Andreas Hoch in seinem Jahresrückblick die Übungen und Ereignisse des abgelaufenen Feuerwehrjahres zusammen. Auf kameradschaftliche Aktionen wie das Grillfest oder den Jahresausflug war er besonders stolz. Gerätewart und stellvertretender Abteilungskommandant Martin Kuricini, Karl-Heinz Killmaier von der Altersabteilung und Kassier Oliver Wolf schlossen sich mit ihren Jahresberichten an. Karl-Heinz Killmaier sagte, dass die Altersabteilung gut integriert sei.

Nach dem Bericht der Kassenprüfer Franz Demer und Mathias Heinzelmann wurde die Vorstandschaft der Abteilung Boll einstimmig entlastet. Weiter ging es mit Ehrungen und Anerkennungen.

Tobias Ott wurde für 20 Jahre als stellvertretender Gerätewart geehrt. Auch Martin Kuricini, der stellvertretende Abteilungskommandant, bekleidet sein Amt seit 20 Jahren. Dies sei in der Abteilung Boll einmalig, merkte Andreas Hoch an. Kuricini habe in seiner Amtszeit drei Ortsvorsteher, drei Bürgermeister und drei Abteilungsleiter erlebt und stehe immer noch mit ruhigen und bedachten Ratschlägen zur Seite, so Hoch.

Ausbildungssituation in Boll ist vorbildlich

Frank Brecht, stellvertretender Kommandant der Stadtfeuerwehr, lobte vor allem die vorbildliche Ausbildungssituation in Boll. Er gab in der Versammlung zu bedenken, dass die Feuerwehr zwar materiell gut aufgestellt sei, dass sich aber in zehn bis 15 Jahren der fehlende Nachwuchs bemerkbar machen könnte.

Durch den Wegfall des Zivildienstes sei auch die Motivation zur Beteiligung bei der Freiwilligen Feuerwehr gesunken, so Brecht.

Ortsvorsteherin Meta Staudt lobte die gute Kameradschaft, den Zusammenhalt und den engagierten Einsatz der Boller Abteilung und sicherte den Rettungskräften die Unterstützung des Ortschaftsrates zu. Außerdem vermutete sie, dass diese Hauptversammlung wohl in Rekordzeit abgeschlossen sein werde. Sollte sie damit Recht behalten?

Moritz Keller und Christian Mahlenbrey wurden als Neuzugänge in der Einsatzabteilung begrüßt. Anschließend kam die Personalwerbung zur Sprache. Andreas Hoch kündigte an, dass er eine Aktion planen möchte, um die Bevölkerung wach zu rütteln und daran zu erinnern, dass der Nachwuchs für die Feuerwehr sehr wichtig sei.

Ein Abteilungsmitglied gab zu bedenken, dass gerade für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren keine Möglichkeit bestehe, sich bei der Feuerwehr zu engagieren. So gehe das kindliche Interesse an der Feuerwehr verloren, ehe etwa ein Eintritt in die Jugendfeuerwehr möglich sei.

Frank Brecht von der Gesamtstadtführung stimmte zu, dass dieses Problem angegangen werden müsse, gab aber zu bedenken, dass für die Einrichtung einer Kindergruppe besondere Bedingungen erfüllt werden müssten.

Nach knapp 45 Minuten schloss Andreas Hoch die Hauptversammlung, fügte allerdings mit einem Grinsen Richtung Meta Staudt hinzu, dass die Rekordzeit von 34 Minuten nicht gebrochen worden sei.