Pädagogen und Geschäftsmänner tauschten sich aus. Foto: Jotec Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Tag der Schulgeografie bei Jotec CryoLife / Weiterer Austausch geplant

Geografielehrer aus ganz Baden-Württemberg waren im Medical Vally zu Gast. Beispiele aus dem "Ländle" können im Unterricht helfen.

Hechingen. Für den diesjährigen Tag der Schulgeografie, bei dem Unternehmen in regionalen Clustern und globalen Märkten im Fokus des Interesses standen, lud der Verband der Schulgeografen ins Medical Valley nach Hechingen ein. Das dort ansässige Unternehmen für innovative Medizinprodukte im Bereich der Gefäß- und Herzchirurgie Jotec öffnete für etwa 40 Geographielehrer aus Baden-Württemberg seine Pforten.

Ganzheitliche Persönlichkeitsbildung ist wichtig

Geschäftsführer Thomas Bogenschütz begrüßte die Teilnehmer und umriss in seinem Vortrag die Entwicklung des Unternehmens und stellte die Herausforderungen eines "Mittelständlers" im Hinblick auf die nordamerikanische und globale Markterschließung dar.

Wasser auf die Mühlen der Gymnasiallehrer war der Hinweis von Thomas Bogenschütz als Vertreter der Wirtschaft, dass die ganzheitliche Persönlichkeitsbildung nicht zuletzt ein wichtiges Einstellungskriterium auch im Hochtechnologie–Bereich ist.

Gerhard Halder vom Geografischen Institut der Universität Tübingen ordnete die praktischen Ausführungen seines Vorredners in den wissenschaftlichen Kontext ein, So konnten auch die regionalen Entwicklungen aus wirtschafts-geografischer Perspektive besser erkannt werden. Ein wichtiger Dienst für die Geografielehrer, um den Schülern in ihrem Geografieunterricht die Bedeutung der Konzentrationen von Unternehmen gleicher oder ähnlicher Branchen – auch Cluster genannt – mithilfe eines Beispiels aus dem "Ländle" erklären zu können.

Heiko Zimmermann, Geschäftsführer des Medical Valleys, berichtete über die Anfänge des Medizintechnik-Clusters. Den Geografen an der Schule und Universität bestätigte er eine höchst gesellschaftsrelevante Sicht auf die aktuelle Situation des Cluster-Standorts Hechingen und dessen globalen Zusammenhänge.

Die grundlegenden Einblicke animierten die Lehrer zu einer spannenden Gesprächsrunde. Die Fragen reichten von wichtigen Details, die für die unterrichtliche Umsetzung des interessanten Raumbeispiels nötig sind, bis hin zu Fragen, die die beruflichen Perspektiven ihrer Schüler betreffen.

Fruchtbares Miteinander von Unis, Schulen und der Wirtschaft

Der anschließende Einblick in die Produktion durch die Produktionsleiter war ebenso faszinierend wie unterhaltsam. Es wurde deutlich, dass sich der schwäbische Tüftlergeist hier mit den Anforderungen der medizinischen hochtechnologischen Forschung und Entwicklung verbindet.

Die Zusammenkunft aus Wirtschaft, Universität und Schule führte also zu einem fruchtbaren Miteinander. Ein weiterer Austausch ist geplant. Das zukunftsorientierte Schulfach Geografie stellte seine gesellschaftliche Relevanz und seine wichtige Bedeutung für die umfassende Persönlichkeitsbildung unter Beweis – vielleicht auch für die zukünftigen Mitarbeiter in einem der Unternehmen des Medical Valleys.