Der Mord-Tatort an der Hechinger Staig. Foto: Stopper

Tausende Seiten Akten sind bereits zusammengekommen. Verdächtige bleiben wohl in U-Haft.

Hechingen - Im Hechinger Mordfall, der sich Anfang Dezember an der Staig ereignete, laufen die Ermittlungen weiter. Unter günstigen Bedingungen könnten sie in wenigen Wochen abgeschlossen werden.

Man sei derzeit zwar in der "Endbearbeitung", aber "eine zuverlässige Aussage über den weiteren Verlauf der Ermittlungen kann man nicht machen", schränkt Markus Engel, Pressesprecher der Hechinger Staatsanwaltschaft Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Verfahrens ein.

Unter anderem sei die Auswertung beschlagnahmter Datenträger sehr aufwändig und zeitintensiv. "Es sind bereits mehrere zehntausend Aktenseiten zusammengekommen", schildert er die Komplexität der Ermittlungsarbeit. Dabei seien mehrere Untersuchungen parallel verlaufen, "und das alles muss dann zeitlich und auch logisch in eine richtige Reihenfolge gebracht werden".

Zeitlich steht die Staatsanwaltschaft unter einem gewissen Druck. Wird innerhalb von sechs Monaten nicht Anklage erhoben, überprüft automatisch das Oberlandesgericht, ob die Verdächtigen aus der Untersuchungshaft entlassen werden müssen. Die sechs Monate laufen Ende Mai ab.

Verdächtige bleiben wohl in Untersuchungshaft

"Wir sind bestrebt, diese Frist einzuhalten", betont der Pressesprecher. Sollte dies aber nicht gelingen, gehe die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Untersuchungshaft bestätigt werde. Eine Freilassung der beiden Männer wäre nach geltender Rechtslage nur denkbar, wenn das Gericht Zweifel am dringenden Tatverdacht hätte, wenn es keine Fluchtgefahr sehen würde oder auch wenn "unentschuldbare Verfahrensverzögerungen" bei den Ermittlungen festgestellt würden.

Der Tatverdacht gegen die beiden jungen Männer, die in Untersuchungshaft sitzen, sei weiterhin sehr stark, eine Fluchtgefahr müsse man bei dieser Tat allein schon wegen der möglichen Strafe annehmen, und Verzögerungen seien keine aufgetreten.

Verkompliziert werden die Ermittlungen auch dadurch, dass sie im Zusammenhang mit einem "größeren Komplex" stehen. Bekanntlich soll ein Streit im Drogenmilieu Auslöser der Tat gewesen sein. Es wäre nach Aussagen des Staatsanwalts deshalb möglich, dass am Ende in einem Gerichtsverfahren mehr als zwei Männer auf der Anklagebank sitzen werden. Der eigentliche Tötungsvorwurf aber richte sich nur gegen die beiden derzeit in Untersuchungshaft sitzenden Männer.