Markus Röhl hat über Moorgebiete referiert. Foto: Scheu Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Von Heidekraut und Braunkehlchen: Vortrag über schützenswerte Tier- und Pflanzenarten

Hechingen. Über die Bedeutung von Mooren als Lebensraum informiert die Jahresausstellung des Naturschutzbundes (Nabu) und der Stadt Hechingen. Am Freitag fand die Eröffnung im Foyer des Rathauses statt.

Keinen freien Platz gab es mehr, als die Erste Beigeordnete Dorothee Müllges die rund 40 Gäste begrüßte. Gert Rominger, Vorsitzender der Hechinger Nabu-Ortsgruppe, erläuterte anschließend, warum man sich des Themas Moore angenommen habe: Einerseits gebe es gerade in Oberschwaben zahlreiche attraktive Moorgebiete zur Erkundung, andererseits wolle man für die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz sensibilisieren.

Ausführlich erläuterte dies anschließend Markus Röhl, Vorstandsmitglied des Nabu-Landesverbandes. Zu Beginn seines Vortrages fragte er gleich mal ins Publikum: "Welches Bild erzeugt der Begriff Moor in Ihrem Kopf?" Die Antworten waren vielfältig: "Nebel und Kälte. Moorleichen. Wildnis."

Die Antworten zeigten laut Röhl, dass Moore vielfach als geheimnisvoll und potentiell gefährlich gesehen würden, weniger hingegen als etwas Schützenswertes. Diesem kulturellen Verständnis von Mooren – getragen etwa auch durch Lyrik des 19. Jahrhunderts – stellte Röhl ein biologisches entgegen: Moore seien Lebensräume für viele spezielle Tier- und Pflanzenarten, die nur dort vorkommen.

"Wenn wir diese Arten erhalten wollen, müssen wir zwangsläufig auch die Moore erhalten", sagte Röhl und nannte als Beispiele das Heidekraut oder das Braunkehlchen. Außerdem betonte Röhl, dass Moore einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da die dortigen Pflanzen der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid entnehmen. Viele Moore seien allerdings durch menschliche Nutzung entwässert und so in diesen Abläufen gestört.

Über all das informiert die Ausstellung auf Informationstafeln noch bis zum 19. Oktober im Rathaus – montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr und zusätzlich donnerstags von 14 bis 18 Uhr.