Claudia Hieber kann man beim Nähen über die Schulter Schulter schauen. Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: "Tag des Ehrenamts" bringt Kreativität und Spaß ins Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth

Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen: Diese Worte bringen das auf den Punkt, was der "Tag des Ehrenamts" der Stiftung St. Elisabeth verdeutlichte: Es ist erfüllend, für andere da zu sein.

Hechingen. Sie setzen ihre Zeit sinnvoll ein und geben ihre Begeisterung für bestimmte Tätigkeiten weiter. Sie sind Zuhörer, Gesprächspartner, Vertraute – und, wie am Samstag deutlich wurde, ein sehr wichtiges Glied in der Kette. Denn Ehrenamtliche sind aus den Einrichtungen der Stiftung St. Elisabeth nicht mehr wegzudenken.

In welchen Tätigkeitsfeldern sie sich engagieren, erfuhren Interessierte beim "Tag des Ehrenamts", der den Auftakt zum "Jahr des Ehrenamts" bildete. Im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth erwartete die Besucher ein informatives Programm, bei dem an verschiedenen Stationen unterschiedliche Angebote vorgestellt wurden, in die die Ehrenamtlichen ihren Erfahrungsschatz einbringen.

Bei Ida Layer etwa steht die Kreativität im Vordergrund. Mit ihrer Hilfe konnten die Bewohner am Samstag Bilder mit bunten Blumen basteln. Kombiniert wurde die kreative Betätigung mit Basaler Stimulation. Dabei galt es, in einer mit Linsen und Bohnen gefüllten Kiste Gegenstände wie etwa Muscheln zu erfühlen.

Freude an Handarbeit ist auch bei Claudia Hieber Trumpf, der man beim Nähen über die Schulter schauen durfte. Sie hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sogenannte St.-Eli-Taschen, die für Rollatoren und Rollstühle gedacht sind und von denen sich jeder Bewohner sein Lieblingsexemplar aussuchen darf. Die dienstägliche Handarbeitsrunde, in der nach Herzenslust genäht, gestrickt oder gehäkelt wird, kommt sehr gut an. "Viele haben hier ganz tolle Ideen", erklärte Claudia Hieber.

Wer sich dagegen gerne bewegt, kann sich etwa der Line-Dance-Gruppe anschließen. Während es dort in der Mehrzahl Frauen sind, die das Tanzbein schwingen, liegt der Reiz für Männer im wahrsten Sinne des Wortes im Skat. Einmal in der Woche trifft sich eine gut gelaunte Runde zum Spiel – auch das möglich gemacht durch soziales Engagement.

Wie die Pflegedienstleiterin des Marienheims, Margit Schweizer, berichtete, bereichern in den drei Häusern der Stiftung ‒ St. Elisabeth, Marienheim und St. Josef ‒ aktuell rund 50 Ehrenamtliche den Alltag der Bewohner. Da jede helfende Hand ein Stück mehr Lebensqualität bedeutet, würde man sich in der Stiftung freuen, wenn diese Zahl noch steigt.

Alle, die etwas Zeit verschenken möchten, sind deshalb willkommen, sich in den Einrichtungen zu engagieren – sei es als Begleiter bei Spaziergängen und Arztbesuchen, im Bereich Gottesdienstbetreuung, als Initiator oder Helfer bei Einzel- und Gruppenangeboten oder als Gesprächspartner. Beim Rundgang durch St. Elisabeth konnten potenzielle Interessenten am Samstag nicht nur mit den Betreuern ins Gespräch kommen, sondern auch das Haus besichtigen. Interessiert in Augenschein nahmen die Gäste unter anderem den neuen Kurzzeitpflegebereich mit insgesamt 15 Plätzen, durch den die Pflegedienstleiterin Kurzzeitpflege, Melanie Amann, führte. Die modern ausgestatteten, freundlichen Räume fanden ebenso großen Anklang wie das gerade erst fertig gestellte, großzügige Ehepaar-Zimmer. Auch in den neuen Ergänzungsbau, der momentan noch im Rohbau ist, wird, wie Axel Beiter vom Stiftungsvorstand erklärte, bald Leben einziehen. Ende 2019 soll er bezugsfertig sein.

Im Rahmen des vielfältigen Programms bestand außerdem Gelegenheit, sich die Ausstellung mit Holzkunstwerken von Zimmerermeister Stefan Löffler anzusehen und sich Blutdruck und Blutzucker messen zu lassen. Für die Bewirtung zeichnete der Sängerbund Hechingen verantwortlich, und für die musikalische Unterhaltung sorgten die "Böhmischen Schwoba."