Kirche: Seelsorgeeinheit St. Luzius bietet neues Format an

Hechingen. "Zwischen Markt und Café", so heißt das neue Gottesdienstformat der Seelsorgeeinheit St. Luzius (SSE), das am Mittwoch sein Debüt hatte.

Christoph Moos vom Seelsorgeteam gestaltete als Erster die neue Form als Ersatz für die beliebte Mittwochsmesse zur Marktzeit, die ob der Coronapandemie aus dem Angebot gestrichen wurde.

Bei diesem durchaus hätte besser besucht werden könnenden Gottesdienst wurden die Corona-Auflagen weiterhin angewendet und die Kirchgänger saßen in weiten Abständen zueinander. Gemeinsames Singen war nicht möglich, doch konnten die Gläubigen diesmal beim Kyrie in den Antiphon im Wechselgesangsprinzip mit Mario Peters als Vorsänger mal ausnahmsweise mit anstimmen. Der gestaltete darüber hinaus die Liturgie musikalisch an der Orgel. "Zur Ruhe kommen, uns ausrichten auf Gott", so rief Moos zu Beginn der neuen Wortgottesdienstfeier zur Besinnung auf und nach den üblichen wie Kyrie, Lesung und Psalm las der Zelebrant aus dem Evangelium jene Geschichte, bei der Jesus die Dämonen von zwei Besessenen austreibt, welche sich daraufhin in die Fluten des Wassers hinein stürzen.

Diese im Matthäusevangelium (Mt 8, 28-34) beschriebene Begebenheit in die Gegenwart zu transportieren gelang dem Seelsorger durch Vergleiche zur Gegenwart. So sprach er im Zusammenhang der aktuell in den Medien beschriebenen Missständen im Umgang mit den Tieren und den schlechten Arbeitsbedingungen der Werktätigen in bestimmten Fleisch verarbeitenden Betrieben von den "Dämonen unserer Zeit", die aber auch als "innerer Dämon" woanders erkennbar seien – wie etwa bei jenen, die im Suchen nach Macht und Einflussnahme Grenzen überschreiten oder beispielhaft jemandem, der des Erfolges und der Anerkennung wegen im Gefühl der Unsicherheit sich "kruden Verschwörungstheorien" anschließe.

Damit leitete der Pastoralassistent über zu Fragen, die sich jeder stellen solle, wie: "Wo lauern meine Dämonen, meine dunklen Seiten? Gelingt es mir, diese zurückzuweisen?". Mit gemeinsam gesprochenen Gebeten ging der Gottesdienst weiter und endete schließlich mit einem gemeinsam gesprochenen Segensgebet – denn geschlossenes Liederanstimmen ist derzeit noch nicht in den Gotteshäusern erlaubt. Aber so langsam läuft wieder mehr in der SSE. Genannt sei das von Pastoralassistent Martin Blume ins Leben gerufene Morgenlob, das am jetzigen Freitag wieder stattfindet.