Autoverkehr: Lange Staus in Hofgarten- und Bahnhofstraße zu Stoßzeiten ärgern Fahrer

Solche Staus hat Hechingen schon lange nicht mehr gesehen. Zu Stoßzeiten standen Autos vom Spielwaren Strobel bis zum Kleiner-Kreisel, und auf der Hofgartenstraße bis zur Aldi-Parkplatz. Wenig Probleme gab es in der Ermelesstraße.

Hechingen. Stau ist natürlich ein relativer Begriff. Tübinger, Reutlinger oder Stuttgarter Autofahrer würden die Hechinger Situation wohl immer noch als entspannt bezeichnen. Wer in Stuttgart mal im Feierabendverkehr aus dem Kessel in Richtung Hechingen fahren musste, wird das bestätigen.

Trotzdem: Zehn Minuten dauerte es vergangene Woche gelegentlich, bis man seinen Blechuntersatz durch diese Hechinger Schlüsselstelle geschleust hatte. Der Grund: Die Haigerlocher Straße ist aktuell voll gesperrt, weil da der finale Bitumen-Belag aufgebracht werden soll.

Wer hier vergangene Woche enttäuscht feststellte, dass da noch kein Meter neuer Belag aufgetragen ist, den beruhigt das Landratsamt. Alles im Zeitplan. Die vergangene Woche war Vorbereitungsarbeiten gewidmet. Falls das Wetter nicht komplett durchdreht, geht es nächste Woche los. Bis zum Monatsende könnte hier der Verkehr eventuell rollen und die Hechinger Verkehrsprobleme wären gelöst.

Bis dahin stellt sich allerdings die Frage, ob sich die Stauungen nicht doch etwas verringern ließen. Klar scheint dem Laien beim Betrachten der Situation zu sein: Dass die Ermelesstraße jetzt wieder zweispurig befahrbar ist, stellt kein zusätzliches Problem dar. Wie in unserer Zeitung berichtet, hatte Gemeinderat Lutz Beck die Stadt harsch kritisiert, weil sie die vergangenen Monate hier nur Einbahnverkehr zugelassen hatte.

Argumente für Einbahnregelung wurden jetzt gefunden

Sachbereichsleiter Jürgen Rohleder hatte hier zunächst in der Gemeinderatssitzung auch nicht genau gewusst, warum das so geregelt wurde. Mittlerweile wurde aber nachgeschaut und das entsprechende Argument doch noch gefunden. Durch die Einbahnregelung sei es möglich gewesen, die Parkplätze in der Straße beizubehalten, erklärte der städtische Pressesprecher, Thomas Jauch, auf Nachfrage unserer Zeitung. Das habe man im Interesse der Geschäftsleute so geregelt. Das heißt übrigens auch, dass aktuell kein parken direkt in der Straße mehr möglich ist. Herumgesprochen hat sich das noch nicht überall, das Ordnungsamt ist derzeit fleißig dabei, hier die Dinge zu regeln.

Schwieriger ist die Lage ohnehin in der Bahnhof- und in der Hofgartenstraße, wo sich in Richtung Kleiner-Kreisel zu Stoßzeiten jeweils lange Schlangen bilden. Hier zeigt sich, dass Kreisel, die bei normalem Verkehr bestens funktionieren, ab einer gewissen Grenze zu Problemstellen werden. Denn wenn Auto an Auto beispielsweise von der Ermelesstraße in die Bahnhofstraße rollen, kommen die Autofahrer in der Hofgartenstraße nicht mehr rein.

Um hier allen eine Chance auf Weiterfahrt zu ermöglichen, hat die Stadt Ampeln aufgestellt. Ob die eher Problem oder Lösung sind, dürfte aktuell noch umstritten sein. Die Rotphasen kommen manchen Autofahrern viel zu lange vor. Hier werde die Stadt noch "etwas feinjustieren", räumt auch Thomas Jauch gewisse Abstimmungsprobleme ein.

Lockdown könnte die Verkehrsbelastung deutlich entspannen

Eine unverhoffte und keineswegs erwünschte Erleichterung könnte hier der aktuelle Lockdown bieten. Wenn weniger Leute mit Autos unterwegs sind, weil sie ja zu Hause bleiben sollen, wird das natürlich auch die Verkehrslage entspannen. Und zufälligerweise fällt das aktuell anvisierte Ende des Lockdowns und der Bauarbeiten auf exakt das gleiche Datum: Ende November. Kann man nur hoffen, dass beide Termine eingehalten werden.