"Musik in der Villa" fand diesmal coronabedingt in der Johanneskirche statt. Der Bariton Andreas Reibenspies und Liedbegleiter Clemens Müller begeisterten hier ihr Publikum.Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Andreas Reibenspies und Clemens Müller tragen in Johanneskirche Beethoven-Programm vor

Es war eines der letzten Konzerte in Hechingen vor dem Lockdown: "Musik in der Villa" mit dem Bariton Andreas Reibenspies und dem aus Hechingen stammenden Liedbegleiter Clemens Müller am Klavier. Das Publikum war begeistert.

Hechingen. Dieses Konzert lies noch einmal alle Sorgen vergessen, es trug so zum Wohlbefinden in nicht ganz einfachen Zeiten bei. "Sehen und Hoffen", unter diesem Titel stand das Konzert, das in der Johanneskirche stattfand. Aus Anlass des 200. Geburtstags von Ludwig van Beethoven (1717 bis 1827) stand das Programm ganz im Zeichen des großen deutschen Komponisten.

Es war das letzte Konzert des veranstaltenden Kulturvereins "Musik in der Villa" in diesem Jahr – und zugleich auch das erste. Denn das im Frühjahr geplante Konzert mit Bertha Epple wurde wegen dem damaligen Lockdown abgesagt und für den Herbst angesetzt, jetzt aber wieder abgesetzt, erklärten Margret Kipp-Lenkeit und Christoph Schanze vom Vorstand. Das aktuelle Konzert hatte mehr Glück, es konnte noch einen Tag vor dem Lockdown stattfinden.

Die Idee, den Liederabend in die gegenüber der Villa-Rotunde viel größere Johanneskirche zu verlegen, erwies sich als sehr gut, zumal hier die Hygienevorschriften auch mehr Besucher zuließen. Rund 30 Gäste kamen zum Konzert. Unter dem zum Zeitgeschehen bestens passenden Titel "Sehnen und Hoffen" gestalteten die beiden Künstler ein in die Zeit der Romantik zurückversetzendes Stelldichein mit Vertonungen Beethovens über Gedichte von Gellert und A. Jeitteles.

Schon die vom Erstgenannten (Sechs Lieder op. 48 von 1803) bestachen durch ihre besondere Melodik, die ganz im Dienste des musikalischen Ausdrucks der Textinhalte stand.

Bereits hier präsentierten sich die beiden Musikprofessoren als sich kongenial gegenseitig ergänzendes Duo.

Das gleiche "hörbare Bild" dann auch im zweiten Programmteil (An die ferne Geliebte - ein Liederkreis, op. 98 von 1816), wobei die Flexibilität des Baritons "ins Ohr fiel", mal hell im Tenorbereich und sonor auch im höheren Bass-Bereich. Wenn es inhaltlich bei Gellert gerne um Tod und die Ehre, aber auch die Macht und die Vorsehung bei Gott geht, beschrieben die Jeitteles-Lieder überwiegend Naturerlebnisse.

In einem dieser Kunstlieder heißt es "Ich liebe dich am Morgen und am Abend" und war was die Romantik angeht, kaum zu überbieten. Das Publikum applaudierte begeistert.